Festival Cannes 2011: Die Preisträger

Soeben wurden die Preise beim 64. Filmfestival in Cannes verliehen. Die Gewinner stehen fest. Drive und The Tree of Life wurden ausgezeichnet, dafür gingen sowohl Pedro Almodovar (Die Haut, in der ich wohne), als auch der von vielen favorisierte Aki Kaurismäki (Le Havre) leer aus. Maiwenn (Polisse) hyperventilierte auf der Bühne, Nicolas Winding Refn las seine Dankesliste vom Handy ab und Robert De Niro sollte nie wieder versuchen, Französisch zu sprechen.

Hier die Gewinner:

Goldene Palme: The Tree of Life von Terrence Malick.

Grand Prix: Nuri Bilge Ceylans Once Upon a Time in Anatolia und Jean-Pierre & Luc Dardennes The Kid with a Bike.

Beste Regie: Nicolas Winding Refn für Drive.

Bestes Drehbuch: Joseph Cedar für Footnote.

Bester Darsteller: Jean Dujardin für The Artist.

Beste Darstellerin: Kirsten Dunst für Melancholia.

Jury Preis: Polisse von Maiwenn.

Camera d’or: Pablo Giorgelli für Las acacias.
Goldene Palme (Kurzfilm): Maryna Vroda mit Cross-Country.

Cannes 2011: Wettbewerb & Un Certain Regard

Soeben wurde das Gros der Filme bekanntgegeben, die bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes im und außerhalb des Wettbewerbs laufen.

Das Programm sieht folgendermaßen aus:

IM WETTBEWERB
* The Skin I Live In (dir. Pedro Almodovar)
* L’Apollonide – Souvenirs de la maison close (dir. Bertrand Bonello)
* Hearat Shulayim (Footnote) (dir. Joseph Cedar)
* Pater (dir. Alain Cavalier)
* Bir Zamanlar Anadolu’da (Once Upon a Time in Anatolia) (dir. Nuri Bilge Ceylan)
* Le gamin au vélo (dir. Jean-Pierre and Luc Dardenne)
* Le Havre (dir. Aki Kaurismäki)
* Hanezu no Tsuki (dir. Naomi Kawase)
* Sleeping Beauty (dir. Julia Leigh)
* Polisse (dir. Maïwenn)
* The Tree of Life (dir. Terrence Malick)
* La source des femmes (dir. Radu Mihaileanu)
* Ishimei (Hara-Kiri: Death of a Samurai) (dir. Takashi Miike)
* Habemus Papam (dir. Nanni Moretti)
* We Need to Talk about Kevin (dir. Lynne Ramsay)
* Melancholia (dir. Lars Von Trier)
* Drive (dir. Nicolas Winding Refn)
UN CERTAIN REGARD
* Restless (dir. Gus Van Sant)
* Martha Marcy May Marlene (dir. Sean Durkin)
* The Hunter (dir. Bakur Bakuradze)
* Halt auf freier Strecke (dir. Andreas Dresen)
* Hors Satan (dir. Bruno Dumont)
* Les neiges du Kilimandjaro (dir. Robert Guédiguian)
* Skoonheid (dir. Oliver Hermanus)
* The Day He Arrives (dir. Hong Sang-soo)
* Hong Sangsoo (dir. Cristián Jiménez)
* Tatsumi (dir. Eric Khoo)
* Arirang (dir. Kim Ki-duk)
* Et maintenant on va où? (dir. Nadine Labaki)
* Loverboy (dir. Catalin Mitulescu)
* Yellow Sea (dir. Na Hong-jin)
* Miss Bala (dir. Gerardo Naranjo)
* Trabalhar cansa (Travailler Fatigue) (dir. Juliana Rojas and Marco Dutra)
* L’exercice de l’Etat (dir. Pierre Schoeller)
* Toomelah (dir. Ivan Sen)
* Oslo, August 31st (dir. Joachim Trier)
AUSSER KONKURRENZ

* The Artist (dir. Michel Hazanavicius)
* The Beaver (dir. Jodie Foster)
* Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides (dir. Rob Marshall)
* The Conquest (dir. Xavier Durringer)
* Labrador (dir. Frederikke Aspöck)
* Wu Xia (dir. Peter Chan)

Call me Joe

Apichatpong Weerasethakul, den man der Einfachheit halber auch Joe nennen darf, hat mit “Syndromes and a Century” und “Blissfully Yours” bereits eine große Anhängerschaft unter den Arthouse-Freunden dieser Welt gewonnen. Nachdem “Tropical Malady” vor einigen Jahren den Preis der Jury in Cannes gewonnen hat, ist ihm mit Uncle Boonmee Who Can Recall His Past Lives (der Titel sagt schon alles) vielleicht so etwas wie der internationale Durchbruch gelungen. Der Film bekam nämlich am Wochenende die Goldene Palme. Glaubt man den Kritikerspiegeln, war “Uncle Boonmee” einer der wenigen unstrittigen Lichtblicke des eher unspektakulären Festivals.
Bei CARGO gibt’s ein Audiogespräch mit dem Gewinner, bei MUBI eine begeisterte Review, wie nur Daniel Kasman sie schreiben kann und bei Film-Zeit einen Überblick über die deutschsprachigen Kritiken.
Den Trailer findet man in höherer Auflösung ebenfalls bei YouTube.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=5A0W29anHgs[/youtube]

Trailer Update: Cannes

Seit gestern ist es offiziell eröffnet, das wichtigste Filmfestival im Universum, wenn man dem Tenor der Berichterstattung  glauben darf. Vor einiger Zeit habe ich ja die Filme, die sich dieses Jahr in Cannes im Wettbewerb die Ehre geben, gepostet und bei Ansicht der großen Namen quasi virtuell den Beitrag vollgesabbert.

Nun müssen sich die Kinogötter jeden Tag der Kritikerwelt stellen. Bei wem es wohl Standing Ovations gibt? Rennen bei Ansicht des neuen Films von Gaspar Noé wieder alle Zuschauer aus dem Saal? Wer wird als erstes ausgebuht? Diese und andere Fragen stellt sich der Festivalinteressierte im Vorfeld.

Informationen zum Verlauf gibt es jeden Abend auf meinem Lieblingssender arte, denn arte Kultur sendet täglich 20 Uhr live von der Croisette. Auf deren Homepage ist daher ein Special zu finden und hat man mal eine Folge verpasst, kann man sie online nachholen. Kulturzeit auf 3Sat wird zwar auch darüber berichten, aber denen fehlt sowohl der Esprit als auch der Humor der französisch-deutschen Nachbarn.

Dutzende Filmkritiker werden mit Hilfe von Blogs usw. ihren Senf zum Festival abgeben, so z.B. die Variety, der A.V. Club, der Guardian, Twitch hoffentlich auch, artechock und die Auteurs.

Als Einstimmung auf das Festival gibt’s hier ein paar Trailer für die Highlights der Meisterregisseure. Einfach auf die Filmtitel klicken und angucken:

Lars von Triers Antichrist mit Willem Dafoe und Charlotte Gainsbourg. [Wettbewerb]

Park Chan-Wooks Vampirfilm Thirst, der derzeit in Südkorea die Kinokassen klingeln lässt. [Wettbewerb]

Mother, der neue Film von Bong Joon-Ho (“The Host”) wird ebenfalls gezeigt werden. [Un Certain Regard]

The Map of the Sounds of Tokyo von Isabel Coixet, in dem u.a. Rinko Kikuchi (a.k.a. das beste an “Babel”) auftritt. [Wettbewerb]

Pedro Almodóvar hat auch nix anderes zu tun und Penélope Cruz ist da nicht weit: Broken Embraces. [Wettbewerb]

Quentin Tarantino lässt Brad Pitt und Eli Roth in Inglourious Basterds Nazis verkloppen, was grundsätzlich ja schon mal zu loben ist. [Wettbewerb]

Ang Lee beschäftigt sich in Taking Woodstock mit Blumenkindern. [Wettbewerb]

Drag Me To Hell von Sam Raimi ist auch am Start. [Midnight Screenings]

Und Johnnie To lässt mit Vengeance mein Fangirl-Herz höher schlagen. [Wettbewerb]