Promo: I Come with the Rain

I Come with the RainGibt es einen vielversprechenderen Titel für einen Film, als I Come with the Rain? Mal abgesehen von Cowboys vs. Aliens wohl kaum. So mysteriös wie der Name des Films ist auch die etwa fünfminütige Promo für das neue Werk des vietnamesischen Meisterregisseurs Tr?n Anh Hùng (Der Duft der grünen Papaya, Cyclo).

Der traumatisierte Ex-Cop Josh Hartnett begibt sich darin auf die Suche nach dem vermissten Sohn eines asiatischen Milliardärs und sieht sich bald mit dem organisierten Verbrechen und den eigenen Dämonen konfrontiert.

Sein Wechsel ins Charakterfach könnte mit diesem Regisseur kaum vielversprechender ausfallen. Das dachten sich wohl auch seine Kollegen: Hongkongs Star Shawn Yue (Infernal Affairs) gibt sich die Ehre, so auch der Koreaner Lee Byung-hun (Joint Security Area, Bittersweet Life) und der Kanadier Elias Koteas (Zodiac, Der Schmale Grat).

Für die Musik zeichnen anscheinend Radiohead (!) und Gustavo Santaolalla (Brokeback Mountain, Babel) verantwortlich.

Die Promo für I Come with the Rain ist bei Twitch einzusehen. Auf den über-männlichen Erzähler hätten die Macher allerdings bei einem solchen Arthouse-Streifen verzichten können.

I Come with Rain ist übrigens der erste Film von Tr?n Anh Hùng seit acht Jahren. Das sind fast schon Kubrick’sche Wartezeiten.

Here we go again: Die Mumie 3 Trailer

Jet Li in Die Mumie 3Wie der Titel schon andeutet, gibt es den ersten langen Trailer für Rob Cohens Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers nun im Netz zu sehen.

Im zweiten Sequel der Reihe schlägt sich Brendan Fraser alias Rick O’Connel neben einem Yeti mit dem wiederbelebten chinesischen Kaiser Jet Li herum. Ihm zur Seite stehen John Hannah, Michelle Yeoh und Maria Bello.

Am 07. August wird das Abenteuer in den deutschen Kinos starten.

Auf Rob Cohens Blog kann man den zweieinhalb Minuten langen Trailer in guter Qualität oder im HD-Format bestaunen.

Etwas zu freimütig geht er mit den Schauwerten des Films um, besonders den Monstern. Dafür sehen die Effekte schon jetzt wesentlich besser aus, als in Die Mumie kehrt zurück. Da bleibt nur zu hoffen, dass keine Aliens oder Raumschiffe das Finale zieren…

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Zum Weiterlesen:
Der erste Teaser für Die Mumie: Das Grabmahl des Drachenkaisers.
Zwei aktuelle Poster des Films bei My Sassy Girl.
Einige Stills des Films.
Eine erste Review nach einem Testscreening, die mit ein paar Spoilern daher kommt.

David Fincher, Brad Pitt: Together again

Der Seltsame Fall des Benjamin Button nennt sich das neue Werk von David Fincher, der mit “Sieben” und “Fight Club” in den Neunzigern zwei moderne Klassiker hervorgebracht und mit “Zodiac” das Serienkillergenre in neue künstlerische Höhen getrieben hat.

Basierend auf einer Kurzgeschichte von F. Scott Fitzgerald, dessen Werke nicht selten mit den Zusatz unverfilmbar einhergehen, ist Benjamin Button die dritte Zusammenarbeit Finchers mit Brad Pitt. Letzterer verkörpert die titelgebende Hauptfigur, deren merkwürdiges Schicksal darin besteht, dass sie rückwärts altert. Benjamin Button wird also als alter Mann geboren und im Verlauf seines Lebens immer jünger.

Cate Blanchett und Tilda Swinton ergänzen das prestigeträchtige Ensemble. Überhaupt schreit der nun veröffentlichte erste Teaser-Trailer, die Geschichte und das Cast nach dem ersten Regie-Oscar Finchers. In Deutschland startet Der Seltsame Fall des Benjamin Button bezeichnenderweise am 29. Januar 2009, mitten in der Oscar-Saison.

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Den Trailer gibt es auch im HD-Format bei apple.com.

Die Kurzgeschichte von F. Scott Fitzgerald kann man (in Englisch) hier lesen.

Ebola Syndrome (HK 1996)

Ebola Syndrome

Kai ist schon ein widerlicher Typ. Seinem abstoßenden Verhalten mangelt es an Umgangsformen, er betrügt seinen Boss mit dessen Frau und zur Vergewaltigung sterbender Afrikanerinnen neigt er auch noch. Das Potenzial zum Heldentum besitzt dieser Loser nicht gerade. Im Gegenteil: Er ist ein Antiheld par excellence, ein unsympathischer Protagonist, dessen Anblick allen Sittenwächtern dieser Welt nicht nur die Schuhe ausziehen würde.

Denn als Kai (Anthony Wong), der sich naturgemäß nicht weiter darüber wundert, dass besagte Afrikanerin spuckend unter ihm dahin stirbt – als also unser “Held” unwissentlich zum Träger des Ebolavirus wird, dürfen wir mit ansehen, wie er munter das Virus in Südafrika und später in seiner Heimat verbreitet. Selbst als er, um seine Wirtseigenschaften wissend, von der Polizei verfolgt durch die Häuserschluchten Hongkongs hetzt, spukt er noch wild um sich, um einen möglichst großen Teil seiner tödlichen Fracht unters Volk zu bringen.

Ebola Syndrome

Die Ausgangslage des Films mag den ein oder anderen Leser bereits davon überzeugt haben, dass Ebola Syndrome kein Stoff für die Oscars oder irgend einen anderen geschmackvollen Preis auf dieser Erdkugel ist.

Herman Yaus Film ist stattdessen das so ziemlich ekelhafteste, abscheulichste und politisch unkorrekteste Filmwerk, dass einem jenseits enthusiastischer Amateurfilmerei begegnen kann. Dieses Cat III-Schmankerl, das hierzulande niemals auf DVD, geschweige denn ins Kino kommen könnte, ist aber auf eine recht kranke Art ziemlich lustig. Lustig im Sinne von Braindead, nicht Monster AG.

Während andere Filme dieses Genres, etwa Red to Kill, Dr. Lamb oder The Untold Story, die gezeigten Verbrechen mit einer ebenso mörderischen wie intensiven Schaulust beobachten, so dass jede komische Einlage unpassend wirken muss, ist Ebola Syndrome von vorherein die pure Anarchie.

Die alles durchdringende Auskostung der Beleidigung jedweder Moralvorstellungen erhebt Ebola Syndrome geradezu in den Status einer krönenden Parodie des Genres. Nicht zufällig werden hier ganz im Sinne der Wong-Yau Kollaboration The Untold Story infizierte Tote als Burger an hungrige Restaurantgäste verkauft.

Ebola Syndrome

Den Widerling Kai, dessen geringstes Vergehen das Spucken ins Essen seiner Gäste ist, spielt Genreveteran Wong mit derselben Hingabe und Intensität, die er auch seinen anspruchsvollen Rollen zuteil werden lässt. Die Tatsache, dass die einzige Hauptfigur des Films keine noch so winzige positive Charaktereigenschaft für sich verbuchen kann, wird hier nicht zum Stolperstein, vielmehr zum Ansporn, ein kultverdächtiges Schwein von einem Mann auf die Leinwand zu bannen.

Unser bescheuerter Held ist allerdings nur der Anlass der Macher, ihrem Film jeglichen Ernst zu entziehen, denn hier kriegt jede Partei ihr Fett weg. Ob nun Kai bei einer Pinkelpause von einem Leoparden gestört wird oder sich eines seiner früheren Opfer jedesmal übergeben muss, wenn er in der Nähe ist, sozusagen ein Äquivalent zum Spinnensinn Peter Parkers. Da ist es nur treffend, dass das zuckende Sterben der Ebolakranken zuallererst den Charme stümperhafter Todesszenen versprüht, nicht das schleichende Grauen von Wolfgang Petersens Outbreak.

Ebola Syndrome

Auf Grund dessen erreicht das Gezeigte zwar nur selten den Grad der Brutalität anderer Cat III-Filme – vor einer expliziten Obduktionsszene wird an dieser Stelle gewarnt – für den noch nicht zum gore hound mutierten, normalen Kinogänger ist ein solcher Film hingegen kaum zu empfehlen.

Die vielfältige Tötung unschuldiger Tiere (vom Hahn bis zur Maus) macht aus Ebola Syndrome auch nicht gerade einen Werbefilm für Vegetarismus. Ausgesprochen tolerante Cineasten, die das extreme Kino aus Fernost nicht scheuen, können die Anthologie der Eskapaden Kais als eines der erträglicheren Cat III-Exponate ansehen.

Den Unterhaltungswert der Frühwerke eines Peter Jackson erreicht Ebola Syndrome eher selten, denn ein paar Längen gegen Ende und die sich in unzähligen Hongkonger Filmen findende Vorstellung, gute Comedy gehe einher mit unkontrolliertem Over-Acting, behindern die komischen Aspekte des Films bei ihrer vollen Entfaltung. Zumeist schüttelt man einfach nur den Kopf über den derangierten Geist, der das absurde Drehbuch zusammengezimmert hat. Freunden trashigen Extremkinos kann man daher begeistert zurufen: “Let’s spread Ebola together!”

Ebola Syndrome


Zum Weiterlesen:

Herman Yaus anderer Cat III-Klassiker The Untold Story.

Weiteres zum Kino aus Fernost in diesem Blog.

Eine Review zu Ebola Syndrome samt der Beschreibung der hervorragenden DVD-Veröffentlichung von Discotek Media, die auch auf RC 2 Playern läuft.

W. = Dub-ya

Nachdem mich ein durch die französische Nationalmannschaft verursachtes Wachkoma gestern davon abgehalten hat, gibt es hier nun endlich das erste Teaser Poster für Oliver Stones W. Richard Nixon hatte 1995 schon dran glauben müssen, nun ist unser aller Lieblingspräsident George Walker Bush an der Reihe für ein natürlich höchst sachliches Biopic. Oliver Stone ist schließlich für seine Objektivität bekannt…

Den W. oder Dub-ya, wie es auf dem Poster heißt, spielt Josh Brolin (No Country for Old Men), der den texanischen Look des scheidenden Präsidenten sicher problemlos auf die Leinwand bringen wird.

Auch die Bush-Administration ist vielversprechend besetzt: Jeffrey Wright ist Colin Powell (da freut man sich schon auf eine gewisse Szene im Weltsicherheitsrat), Thandie Newton ist Condoleezza Rice und Richard Dreyfuss spielt das neokonservative Mastermind Dick Cheney. Mama und Papa Bush werden von Ellen Burstyn und James Cromwell verkörpert.

Während George W. Bush also seine Abschiedsreise durch Europa genießt, können wir uns noch einmal über ein Best Of seiner Bonmots freuen, welches das Teaser Poster präsentiert. Da kann man nur hoffen, dass das nächste Präsidentenbiopic von Stone “Obama” heißen wird.

Dubya, George W. Bush

Quelle: IONCINEMA.com