Kontrapunkt: (Unfreiwillig) Komische Horrorfilme

Über Komik und unfreiwillige Komik kann man streiten. Ich bitte darum!

High Tension (F 2003)

Ein weiterer Beweis dafür, dass solide Horrorfilme in der OFDb oftmals unverdient gehypt werden. Anders ist die „High Tension“-Durchschnittsnote von derzeit 8,01 nicht zu erklären. Zwar verschmelzen beim minutiös gezeigten Familienmord zu Beginn Erzählzeit und erzählte Zeit miteinander, was diese Szenen ungemein beklemmend und spannend macht. Doch wird am Ende des ab und an arg aus dem Klischeepool schöpfenden Horrorthriller eine in Hinblick auf das zurückliegende Gezeigte enorm unlogische und schlicht dämliche Wendung präsentiert, die viele Fragen unbeantwortet lässt. Ist der Film bis dahin äußerst spannend und atmosphärisch, produziert er im Finale nur noch Kopfschütteln. Nicht zuletzt deswegen, weil der Killer am Ende blutbesudelt so aussieht wie ein Faschingskostüm. Immerhin gehört „High Tension“ schon zu den besseren Genre-Vertretern aus Frankreich und Muse sind mit „New Born“ im Film zu hören.

Zombieland (USA 2009)

Irgendwann hat eine Seuche 99,9 % der Bevölkerung dahin gerafft. Nur Wenige konnten sich dabei den Zombies erwehren. Nerd und männliche Jungfrau Columbus (Jesse Eisenberg) sowie der Grobian Tallahassee (Woody Harrelson) und ein weibliches Geschwisterpärchen (u. a. Emma Stone) kämpfen nach anfänglichen Differenzen zusammen ums Überleben. Eine wirkliche Handlung hat diese originelle, mit Selbstironie nicht geizende Zombiekomödie nicht zu bieten. Dafür aber viele originelle Einfälle (Überlebensregeln im Comic-Stil, Bill Murrays Auftritt mit Make Up), schrullige Charaktere und eine Menge Gedärm. Genre-Fans werden an dieser kurzweiligen Unterhaltung ihren Spaß haben.

Der Blob (USA 1988)

War das Original von 1958 mit Steve McQueen noch ulkiger Trash mit ulkigen Effekten, wird diese Neuverfilmung mit dümmlichem Kalter Krieg-Superwaffe-Unterton und ähnlich mäßigen SFX doch tatsächlich ironiefrei vorgetragen. Den ominösen Alien-Schleim, der Menschen tötet und immer weiter wachsend durch die Gegend blubbert, kann man jedoch beim besten Willen nicht ernst nehmen. Der fehlende Spannungsbogen, mangelnde Sympathieträger bei den Figuren, allzu unmotivierte Referenzen ans Original (Stichwort: Kino-Szene) und der ärgerliche Cliffhanger am Ende machen diesen zu selten mit sehenswerten Ekeleffekten angereicherten Horrorbrei zudem beinahe ungenießbar. Kaum begreifbar, dass auch der später für das Skript von „The Green Mile“ für den Oscar nominierte Frank Darabont an dem ziemlich schwachen Drehbuch mitschrieb.