Wollmilchcast #112 – Star Trek: Der Film von Robert Wise

Ein Jahr nach Superman wurde das Star Trek-Franchise neu belebt durch seinen ersten Kinofilm. Mit Sci-Fi-Veteran Robert Wise auf der Brücke und Effekten von Douglas Trumbull entwickelte sich Star Trek: Der Film zu einer überraschend ruhigen Reise in die Tiefen einer Künstlichen Intelligenz. Im Podcast sprechen wir über die Verbindungen des Films zur Serie Raumschiff Enterprise und fragen uns, wie sich das Kino-Abenteuer von der kleinen Mattscheibe abzuheben versucht. Auch im Podcast: Unser Vorschlag für eine alternative Schnittfassung von Jurassic Park (#ReleaseTheBrachioCut). Viel Spaß!

Shownotes:

  • 00:01:10 – Star Trek: Der Film (1979) von Robert Wise (Spoiler!)
    • Der Film und seine TV-Wurzeln; er Einsatz der Effekte – ein Film als Gang durch die Weltraum-Galerie; die Rolle der Menschen

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Kontrapunkt: Star Trek, Bullitt & Dünnpfiff

„Star Trek“ enttäuschte, „Bullitt“ halte ich auch nicht für einen großen Klassiker und „American Psycho II“ ist eigentlich einer Besprechung gar nicht wert. Nein, ich hab keine schlechte Laune gehabt diese Woche. Nur ein kritisches Auge. Ein sehr kritisches.

Star Trek (USA/D 2009)

Nicht die erwartete Weltraum-Soap auf „GZSZ“-Niveau, aber – um ganz ehrlich zu sein – trotz hohem Unterhaltungswert nicht sehr weit davon entfernt. Kirk (Chris Pine) war in seiner Jugend der Rebell, wie originell, Spock (Zachary Quinto) schon immer sehr schlau, das weiß man auch genau, Scotty (Simon Pegg) witzig und zwar sehr, aber auch nicht mehr. Die Figuren sind simpel gezeichnet und schlicht, mehr reimen tu’ ich jetzt aus Unvermögen nicht.

Immerhin gibt es immer wieder Anknüpfpunkte an die alten Kirk-Kinofilme, die bei Trekkies ein „Ahhhh!“ hervorrufen dürften. Obwohl hier natürlich durch die ebenso clever konstruierte wie verärgernde Schwarzes Loch-Zeitreisestory, in welcher der alte Spock (Leonard Nimoy, yeah!) und ein romulanischer Bösewicht namens Nero durch die Zeit zurück geschickt werden, bewirkt, dass sich die Zukunft ändert und man noch weitere 10 Kinofilme nachknüppeln kann, die dann zwar zeitgleich zu den alten Filmen spielen können, aber natürlich komplett anders sind, da Raum-Zeitkontinuum im Arsch und so. Witzig, oberflächlich und spätestens wenn der ansonsten unnahbare Spock mit Bordschlampe Uhura (Zoe Saldana) rumknutscht oder einzig McCoy (Karl Urban) im Sinne der Vorbild-Figuren der „alten“ Serie steht ein Verrat am Geist der Serie.

Bullitt (USA 1968)

Steve McQueen ist schon ne coole Sau. Und auch hier, wenn er hinter den Mafia-Schergen her ist, die einem Kronzeugen ans Leder wollen, was in der ebenso berühmten wie toll inszenierten Auto-Verfolgungsjagd gipfelt. Schade nur, dass Peter Yates’ Inszenierung dermaßen distanziert und wenig emotional aufgeladen daherkommt, dass sie mich schlicht kalt gelassen hat.

Zumindest hab ich abseits der toll inszenierten Verfolgungsjagd nicht wirklich etwas an diesem Film finden können. McQueens Figur des toughen Bullen Bullitt bleibt – dem Realismusanspruch des Films entsprechend – stets ironiefrei, aber ebenso eindimensional. „Bullitt“ ergibt sich außerdem zu sehr seinen Männer-Machtspielen, die zwischen Bullitt und Chalmers (Robert Vaughn), der „seinen“ Mafiaprozess durchziehen will, stattfinden, aber den Film etwas ausbremsen. Auch das Finale am Flughafen bleibt für sich stehen und wirkt mit seinem Ausgang reichlich sinnfrei. Aber: die unspektakuläre wie tolle letzte Einstellung mit McQueen im Bad – worauf mich Susi hinwies (danke, nochmal) – reißt es dann wieder raus.

American Psycho II (USA 2002)

Ein Film, der von TV-Zeitschriften gern einmal als „Flopp des Tages“ abgestempelt wird – und das vollkommen zu Recht. Ein Bezug zur Handlung des ersten Teils – als dessen Fortsetzung dieser Blödsinn hier schließlich verkauft wird – sucht man vergebens, Patrick Bateman wurde gar von der Hauptfigur Rachael (süß, aber blass und nervig: Mila Kunis) im Prolog ermordet. Ein paar Jahre später schreibt sie sich bei Professor Starkman (auch nur mäßig: William Shatner) ein, der Profiler beim FBI war und nun Verhaltensforschung lehrt. Beim Kampf darum, Starkmans neue Assistentin zu werden – eine Stelle, die als Ticket zum FBI gilt – räumt Rachael schließlich alle Konkurrenten aus dem Weg.

Der Sarkasmus des ersten Teils weicht hier ebenso stumpfem wie möchtegern-bösem Zynismus. Nur etliche Studentenfilm-Klischees (steinreicher aber dummer Kommilitone, Prof hat Affäre mit Studentin, peinlicher Elternbesuch) werden in diesem einfallslosen und spannungslosen Direct-to-Video-Müll bedient, so dass man maximal an der attraktiven Hauptdarstellerin Spaß hätte, wenn die sich denn mal ausziehen würde, was nicht passiert. Schnarch…