Der Untergang der Welt ist nahe

Zugegeben, der Titel dieses Posts heischt ein wenig, aber auch nur ein ganz klein wenig, um Aufmerksamkeit. Für jeden Cineasten, der auch nur ein minimales Gefallen an dem koreanischen Kultfilm und Meisterwerk Oldboy gefunden hat, dürfte die Nachricht eines amerikanischen Remakes auch nicht überraschend kommen. Warum also das große Aufsehen? Warum der Aufschrei, mit dem Scharen von Fans im Internet auf die  nun offizielle Neuigkeit reagierten? Die Personalien sind wohl der wesentliche Grund für den Aufruhr, denn kein geringerer als Steven Spielberg selbst möchte den zweiten Teil der Rache-Trilogie von Park Chan-Wook (“Lady Vengeance”) adaptieren.

Nach Martin Scorsese ist sich erneut einer der ganz großen amerikanischen Regisseure für das Remake eines asiatischen Films nicht zu Schade. Während “Infernal Affairs” aber ein an Hollywood-Filmen orientierter stylisher Thriller war, ist Oldboy hinsichtlich der Story und formalen Gestaltung ein extrem unkonventionelles Werk, das äußerst stark vom Stil seines Regisseurs abhängig ist. Die Geschichte um Oh Dae-Sou, der eines Tages ohne Grund entführt und nach fünfzehn Jahren freigelassen wird, um sich dann an seinen Peinigern zu rächen, soll anscheinend mit Will Smith in der Hauptrolle gedreht werden. Den zur Zeit erfolgreichsten Hollywoodstar in dieser Rolle eines anfänglich unsympathischen Normalos zu besetzen, regt zum Kopfschütteln an. Ist für Smith ein Imagewechsel angesagt?

Wer das kontroverse Ende des Originals kennt, welches allen simplen Auflösungen eine klare Abfuhr erteilt, kann schon mal Wetten darüber abschließen, wie die “amerikanisierte” Version aussehen wird.

Abgesehen von der prinzipiellen Fragwürdigkeit des Unterfangens und der Rechtfertigung des eigenen Daseins, der sich jedes Remake erst einmal stellen muss, hat sich Spielberg eine anspruchsvolle Aufgabe vorgenommen.

So bleibt nur zu hoffen, dass er die Flucht nach vorn antritt und ein vollkommen eigenständiges, für ihn typisches Remake dreht. Ob dieses aber an die Qualität des Originals herankommen wird, steht in den Sternen.

Bei der Variety findet man die Nachricht.

Für alle, die keine Ahnung haben, von welchem Film hier die Rede ist, gibt es den Trailer:

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Joaquin Phoenix hat keinen Bock mehr

Der zweimal für den Oscar nominierte Joaquin Phoenix hat überraschend bekannt gegeben, seine Karriere als Schauspieler beenden zu wollen. Stattdessen will er sich aufs Singen konzentrieren. Für das Album zur Johnny Cash-Biografie Walk The Line hatte Phoenix bereits einen Grammy gewonnen.

Sollte er an seinem Plan festhalten, wird Phoenix’ letzter Film das Drama Two Lovers mit Gwyneth Paltrow. Regie führte James Gray, der mit ihm bereits bei “The Yards” und “We Own The Night” zusammengearbeitet hatte.

“Two Lovers” startet am 13. Februar in den USA.

Wenn’s mit seinen musikalischen Versuchen nicht klappt, überdenkt der “Gladiator”-Star ja seine Entscheidung vielleicht nochmal.

Mehr zum Karriereende des talentierten Schauspielers findet man bei Empire.

Mein Blog wird geliebt. Seufz!

Wie kann ein harter Arbeitstag samt grauer Wolken und unbehaglichem Regenwetter verschönert werden? Im RSS-Feed zu lesen, dass mein Bloggerkollege von Blockbuster Entertainment the gaffer lieb hat, hilft jedenfalls über Feierabenddepressionen hinweg. Nach einem Jahr Bloggerei gibt’s kaum ein schöneres verspätetes Geburtstagsgeschenk, als das I Love Your Blog-Stöckchen, das derzeit die Runde macht und von mir hiermit weitergereicht wird.

Den Anfang macht C.H., dessen Kino, TV und Co wohl immer mein Vorbild sein wird, was die Regelmäßigkeit  und inhaltliche Tiefe der Beiträge betrifft. Da gibt es dann jede Woche TV-Empfehlungen und nach der Super-Satire, der Super-Komödie usw. wird auch noch gefahndet. Und seine Analyse von Mulholland Drive muss man einfach gesehen/gelesen haben. Kaum weniger lang sind die Kritiken von ?????????????????, der seine Ausführungen mit reichlich Hintergrundinformationen würzt. Selten bin ich seiner Meinung, aber genau deswegen gibt es ja Kritiker. Außerdem hat er “Arielle, die Meerjungfrau” 10 von 10 Punkten gegeben. Das schreit nach Respekt.

Da Kurzfilme auch in der Bloggerwelt häufig zu kurz kommen (Wortspiel!), geht meine dritte Nominierung an das Blog des Jenaer Kurzfilmfestivals cellu l’art. Auf Bildflimmern gibt’s nicht nur Neuigkeiten zur Festivalvorbereitung, sondern auch Kurzfilme zum Anschauen und News aus der Szene. Bei generellem Interesse an Kinonews, Diskussionen und Kritiken sollte man mal CineKie besuchen. Der Untertitel “Chroniken eines Filmfreaks” sagt eigentlich schon alles. Ein weites Themenspektrum deckt Lalia auf ihrem Blog ab: Von Filmen, über Bücher bis hin zu… Antimaterie? Vorbeischauen lohnt sich!

Seinen Faible für Western pflegt der Hobby-Meinungsforscher Duke auf seinem Blog. Vom bärtigen Header sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn seine gesunde Mischung aus Klassikern und aktuellen Filmen ist absolut lesenswert. Die siebte Nominierung geht an den Blog von David Bordwell. Der wird wohl nie auch nur in die Nähe meines Blogs geraten – ohne Deutschkenntnisse ist das auch etwas schwer. Auf seinem Blog berichtet er mit seiner Frau Kristin Thompson auf amüsante und fachlich fundierte Weise u.a. von seinen Besuchen auf den Filmfestivals dieser Welt. Bordwell, einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste lebende Filmtheoretiker, hat bei mit einen Stein im Brett, weil seine flüssig zu lesenden Fachtexte den Studienalltag ungemein vereinfachen. Und er hat mir in Bologna ein Autogramm gegeben. Mit anderen Worten: He made my day…

Wer zuviel Zeit hat, kann das Stöckchen auffangen und an seine geliebten Blogs weitergeben.

Die Regeln lauten wie folgt:

1. Der nominierte Blogger darf das Logo in seinem Blog präsentieren.

2. Verlinke die Person, von der Du den Award bekommen hast.

3. Nominiere mindestens 7 weitere Blogs.

4. Verlinke diese Blogs mit Deinem Blog.

5. Hinterlasse eine Nachricht bei den neu Nominierten.
6. The sixth rule of Fight Club is – you DO NOT talk about Fight Club.