All bad art is the result of good intentions.

Hoffen wir, dass Oscar Wildes Weisheit nicht auf die neue Verfilmung seines Romans “The Picture of Dorian Gray” zutrifft. Obige Erkenntnis stammt übrigens aus dem Vorwort des überaus lesenswerten Werkes. Da Wilde zu meinen Lieblingsautoren zählt, gibt’s hier auch einen Hinweis auf den ersten Trailer zum Film von Oliver Parker. Der kennt sich mit Wilde-Verfilmungen aus, hat er doch zuvor sowohl “An Ideal Husband” (durchschnittlich), als auch “The Importance of Being Earnest” (köstlich) auf die Leinwand gebannt. Schade nur, dass der wunderbare Rupert Everett nun nicht mitspielt.

Stattdessen beehren Colin “Mr. Darcy” Firth und Ben “Prinz Caspian” Barnes Dorian Gray mit ihrer Anwesenheit. Letzterer gibt den ewig jungen Herrn mit der dunklen Seele und obwohl er nicht gerade die Traumbesetzung für die Rolle ist (da kommt mir Jonathan Rhys-Meyers eher in den Sinn), verleiht er dem Schönling zumindest im Trailer schon mal einen sinistren Zug. Ein deutscher Starttermin steht noch nicht fest.

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Bildung tut gut

Während die Hype-Maschinerie der Comic-Con in San Diego alle Nase lang Trailer auf das Internet los lässt, muss hier mal etwas stilvolle Ruhe Einzug halten. Wer stattdessen mehr von Tron Legacy oder Alice im Wunderland von Tim Burton sehen will, findet sein Glück nach einem Klick auf die beiden Filmtitel.

An Education heißt jedenfalls der neue Film von Lone Scherfig, die zuvor u.a. für den Dogma-Hit “Italienisch für Anfänger” und “Wilbur Wants to Kill Himself” verantwortlich zeichnete. Ihr neuer Film basiert auf einem Drehbuch von Bestsellerlieferant Nick Hornby und erzählt eine Coming-of-Age-Story über ein 17-jähriges Vorort-Mädel (Carey Mulligan) im England der 60er Jahre, das durch eine Romanze mit einem wesentlich älteren, aber weltgewandten Playboy (Peter Sarsgaard) in Sachen Jazz, Ravel und Paris “fortgebildet” wird. Sophisticated nennt man das Ergebnis auf der Insel, aber all das lenkt sie natürlich von ihrer geplanten  Ausbildung in Oxford ab.

Wirkt der Plot auf den ersten Blick nicht allzu neu oder einfallsreich, lockt der Film trotzdem mit einer fähigen Regisseurin, einem anscheinend sehenswerten Sixties Setting, einem angeblich ziemlich gutem Drehbuch und als Krönung Alfred Molina und “Happy-Go- Lucky”-Sally Hawkins in Nebenrollen. In Sundance hat der Film bereits den Publikumspreis gewonnen. Bei YouTube findet man den Trailer auch. Ein deutscher Starttermin steht abseits von “voraussichtlich 2009” noch nicht fest.

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Regenzeit

Kann ein Film mit dem Titel Ninja Assassin schlecht sein? Kann ein Streifen von James McTeigue enttäuschen? Können die Wachowski-Brüder irren? All diese Fragen sind natürlich zu bejahen. Ein B-Movie dem Namen nach, inszeniert vom not in the least visionary director of “V for Vendetta” und produziert von den Typen, die “Matrix” ersonnen und in den Sand gesetzt haben.

Keine Ahnung, was oder wie “Ninja Assassin” werden soll, aber eines steht schon mal fest: es ist ein Wagnis, die koreanische Popsensation Rain in der Hauptrolle zu besetzen, auch wenn der bereits in “Speed Racer” Erfahrung auf amerikanischem Boden und in “I’m a Cyborg, But That’s OK” ebensolche als Leading Man gesammelt hat. Asiaten oder Asian-Americans als Hauptdarsteller in US-Blockbustern – das ist leider immer noch ein trauriges Thema, wovon nicht zuletzt die zahlreichen Diskussion im Web zeugen. Vielfach wird – und das zurecht – darüber geklagt, dass z.B. asiatische Männer meist auf Rollen als a) nerdiger Freund des Hauptdarstellers oder b) Kung Fu-kämpfender Feind des Hauptdarstellers reduziert werden. Selten werden sie als begehrenswert dargestellt, während ihre weiblichen Gegenparts hauptsächlich dazu dienen, vom weißen Mann (schnell) erobert zu werden.

Es lässt sich darüber streiten, inwiefern solche Klischees heute noch vorhanden sind, aber diese und andere Stereotype durchziehen eben die Geschichte des amerikanischen Films. “Ninja Assassin” ist nun keine Revolution, schließlich ist der Koreaner hier auch die Kampfmaschine vom Dienst. Bedeutender in dieser Hinsicht ist vielleicht Pixars “Oben”, dessen Hauptfigur Russel ganz selbstverständlich ein Japano-Amerikaner ist und darum geht es schließlich. Trotzdem ist die Wahl der Produzenten zu begrüßen, schließlich hätten sie auch den Weg von “Dragon Ball: Evolution” oder “The Last Airbender” wählen können.

Ninja Assassin startet am 3. Dezember in Deutschland.

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Liebeswahn

Wenn es daran geht, den Inhalt von Sion Sonos Love Exposure wiederzugeben, drückt sich der ein oder andere Kritiker. Verständlich bei diesem 237-Minuten langen Epos, lesen sich die entsprungenen Texte doch meist, als hätten die Autoren keinen Film, sondern einen Hurrikane gesehen. Ein wildes Genre-Mischmasch über Liebe, Katholizismus und einen Helden, der Fotos von Unterhöschen macht. Noch Fragen?

Der Film wird mittlerweile von einem veritablen Hype durch die Festivals dieser Welt getragen. Bei der letzten Berlinale hat er den Preis der Internationalen Filmkritik und den Caligari-Filmpreis gewonnen, dazu kamen vor kurzem ausverkaufte Shows und der Preis der Großen Jury beim New York Asian Film Festival.

“Love Exposure” startet am 13. August in den deutschen Kinos. Deutschsprachige Kritiken zum Film gibt es beim Manifest, bei Artchechock und Critic.

Trailer via MovieMaze.

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Trailer Deux: Sherlock Holmes

Von Arthur Conan Doyles ursprünglicher Schöpfung sieht man auch im zweiten Trailer von Sherlock Holmes nicht viel, aber einem großen actionreichen Spaß versprechen die zwei Minuten dennoch. Robert Downey Jr. (als Meisterdetektiv) und Jude Law (als Dr. Watson) tun ihr übriges in diesem Guy Ritchie-Film, der am 28. Januar 2010 in den deutschen Kinos startet. Rachel McAdams gibt das love interest, Mark Strong den Bösewicht mit dem passenden Namen Lord Blackwood.

Für die YouTube-Version klicke man bitte hier.

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