Trailer: JCVD

Die Frage aller Fragen scheint JCVD zu beantworten. Nein, es geht nicht um den Sinn des Lebens oder vergleichbare Nebensächlichkeiten. Viel wichtiger für das Dasein eines jeden Menschen auf dieser Erde, in diesem Universum und überall sonst, ist die Lösung des Rätsels: Was macht eigentlich Jean-Claude Van Damme?

Van Damme-Fan Mabrouk El Mechri dachte sich jedenfalls, dass ein Film über jenes Mysterium durchaus sinnvoll ist. Herausgekommen ist ein Tag im Leben des Recken, der seine besten Zeiten längst hinter sich hat. Das Poster sagt eigentlich schon alles.

Mehr Infos zum Inhalt findet der Van Damme-Verehrer bei Filmstarts.de.

Ein deutscher Starttermin steht noch nicht fest. Bis zum Kino- oder DVD-Start kann man den Trailer oder die längst abgenutzte “Universal Soldier”-Kopie bewundern.

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Promo: Watchmen

Der erste Trailer für Zack Snyders Watchmen-Adaption wurde hier ja bereits vorgestellt. Nun ist bei den Spike Awards (für was auch immer die verliehen werden) neues Material ans Licht der Öffentlichkeit gelangt.

Erneut begleitet von den Smashing Pumpkins beherbergt der knapp zweiminütige Clip allerdings ein paar Spoiler. Die sollten aber eher Kennern der Comicvorlage von Alan Moore auffallen, als Neulingen (die das Werk  – verdammt nochmal! – endlich lesen müssen).

Watchmen startet am 5. März in den deutschen Kinos. Das ist sicher genug Zeit, mal in den heiligen Gral der Comic-Kunst hineinzulesen und diese gravierende Bildungslücke zu füllen.

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Eagle Eye (USA/D 2008)

[Die folgende Kritik enthält Spoiler. Wer nicht wissen will, wer Shia LaBeouf in Eagle Eye die ominösen Anweisungen gibt, sollte nur die letzten Absätze lesen.]

Stehe ich gelegentlich mit ein paar Kinogängern herum und philosophiere über Gott und den Film, wird meine Vorliebe für asiatische Werke recht häufig mit einem verwirrten Stirnrunzeln beantwortet. “Mit Martial Arts-Filmen kann ich nichts anfangen”, heißt es dann oder “Die sehen doch alle gleich aus. Da kann ich die Figuren nicht auseinander halten”. Seitdem mir allerdings im Kino mal wieder ein Blockbuster aus Hollywood untergekommen ist, steht auf der langen Liste der Argumente für den asiatischen (Action-)Film ein weiterer Punkt: Eagle Eye. Besagter Film ist der aktuelle Hitchcock-Verschnitt von D.J. Caruso, der sich mit Disturbia zuvor an “Das Fenster zum Hof” versucht hatte. Das Budget von Eagle Eye wird auf rund 80 Mio. Dollar geschätzt. Da man aufgrund der Besetzung davon ausgehen kann, dass dieses nicht allein für Shia LaBeouf und Billy Bob Thornton ausgegeben wurde, scheint das Geld naturgemäß v.a. in die Effekte geflossen zu sein. Einer der positiven Aspekte des Films ist seine handfeste Action. Ganz im Sinne der ersten Hälfte von “Stirb Langsam 4”, verzichtet Caruso weitgehend auf den prahlerischen Einsatz von C.G.I. und setzt stattdessen auf kollidierende Autos und vergleichbare, für den Zuschauer greifbare, Schauwerte. Mit Shia LaBeouf steht ihm ein akzeptabler Hauptdarsteller zu Verfügung. Der ist zwar nicht der geborene Actionstar, bringt aber das nötige Charisma mit, um einen leicht angetrunkenen Zuschauer 90 Minuten auch ohne glaubwürdige Dialoge, glaubwürdige Figuren oder eine glaubwürdige Geschichte bei Laune zu halten.

Eine allgegenwärtige Überwachung amerikanischer Bürger als zentrales Motiv spricht zudem die tief im Bewusstsein verankerte Angst des europäischen Zuschauers vor selbiger an. Caruso integriert sogar den unsichtbaren Großen Bruder in seine filmische Ästhetik und greift immer wieder auf Überwachungskameras als alternatives Auge auf die Handlung zurück. Während wir den Copy Shop-Angestellten Jerry (LaBeouf) dabei beobachten, wir er von einer emotionslosen Frauenstimme durch die Straßenschluchten gejagt wird, schaudert’s uns ein wenig. Zum Glück passiert uns das nicht, denken wir, während wir in der von Kameras überwachten Straßenbahn nach Hause fahren.

Jerrys freier Wille wird ihm durch diese Stimme entzogen, die Ampeln, Anzeigen, ganze Züge kontrollieren und die Bewegungen eines jeden Bürgers nachvollziehen kann. Ganz wie es Hitchcock in “Die 39 Stufen” und “Der unsichtbare Dritte” vorgemacht hat, wird der unschuldige Jerry irrtümlich vom FBI als Terrorist verfolgt. Dabei leistet er den u.a. über Handys gegebenen Anweisungen widerwillig Gehorsam. Unterstützt wird er durch die allein erziehende Mutter Rachel (Michelle Monaghan). Doch keiner von beiden weiß, wohin die Hetzjagd sie führen wird. Außer natürlich die Macher des Films. Caruso ließ sich jedenfalls beim Finale ein wenig von “Der Mann, der zuviel wusste” inspirieren. Und er verwirft mal eben das ganze Potenzial des Films zur Kritik an Heimatschutzgesetzen oder CCTV.

Jeder, der schon mal vom ominösen ADVISE-Programm gehört oder selbst “2001: Odyssee im Weltraum” und die “Futurama”-Parodie des Films gesehen hat, wird beim Anblick des “Hirns” der Überwachung eine rötlich gefärbte Erleuchtung erfahren und das Ende voraussagen. Selbst wenn das nicht geschieht, verliert der Filmgenuss massiv an Spannung und – was ein bisschen schwerwiegender ausfällt – an politischer Brisanz. Indem Eagle Eye die Verantwortung für das totalitäre “Todesspiel” und den damit zusammenhängenden Überwachungsapparat auf eine intelligente Maschine abwälzt, geht der Film den moralischen Fragen jeder kontroversen Heimatschutzpolitik aus dem Weg. Die Verantwortung des Menschen, ja der Regierung selbst, scheint minimal im Angesicht einer alles sehenden Maschine, deren eigener Wille für das ganze Chaos ausschlaggebend ist.

Damit bleibt der Film also anders als “Der Staatsfeind Nr. 1” in der Ausnutzung des Bedrohungspotenzials hinter seinen Möglichkeiten zurück. Aber wer geht schon in der Erwartung, für seine sieben Euro einen kritischen Kommentar zur Rasterfahndung zu sehen, in einen Blockbuster? “Eagle Eye” ist ein Actionfilm. Explodierende Autos, zerschrottete Autos und durch die Luft fliegende, brennende Autos sind ausschlaggebend für die Wahl eines solchen Films an der Kinokasse. Bedenkt man allerdings noch einmal das Budget – umgerechnet rund zwölf Millionen Kinobesuche oder 27 Millionen Jenaer Döner – wirkt “Eagle Eye” nicht selten wie ein Paradebeispiel unsinniger Geldverbrennung.

Da hat man so viele Dollars zu Verfügung  – mindestens 50 Millionen mehr als John McTiernan vor zwanzig Jahren bei Stirb Langsam – und vergeigt dennoch einige bedeutende Actionszenen bis zur Unkenntlichkeit. Bisweilen dürfte sogar ein verzweifelter Schrei aus dem Zuschauerraum niemanden mehr irritieren, der daneben sitzt. Man möchte selbst der Leinwand zurufen: “Gebt dem Cutter seine verdammten Medikamente gegen ADS!” Den Action-Set Pieces von “Eagle Eye” entzieht der überdrehte Schnitt und die ebenso zittrige Kamera systematisch jeden Anlass zur Aufregung; eben zu dieser seltsamen Freude, der man nur bei zerstörten Karosserien und einstürzenden Gebäuden im Kino begegnet.

Einem Low Budget-Film kauft man die schreckliche Kameraführung noch ab, doch die Macher von “Eagle Eye” können wohl kaum einen nachvollziehbaren Grund aufführen, warum sie ihr Budget zu kaschieren suchen. Wie viel mehr mit einem winzigen Budget zu erreichen ist, das zeigen nicht nur asiatische Actionfilme seit Jahren. Deren Storys sind nicht immer logisch und deren Spielzeit überdehnt wie “Eagle Eye” mitunter das dünne Potenzial der Handlung. Doch wenigstens fühlt man sich als Zuschauer nicht um sein Geld betrogen, wenn in den Filmen aus Fernost tatsächlich mal ein paar Autos aufeinander prallen und kein nerviger Reißschwenk die sinnlose Zerstörungsorgie unscharf erscheinen lässt. Letzteres ist nämlich der Effekt, den Eagle Eye erzielt.


Zum Weiterlesen:
Was Kino, TV und Co und der Filmimperator über Eagle Eye denken.

Tears of the Black Tiger (T 2000)

Trau nie einem Cowboy mit aufgemaltem Schnurrbart!” Das scheint die Lehre zu sein, die der Zuschauer nach dem Genuss von Tears of the Black Tiger noch an seine Kindeskinder weitergeben kann. Denn die Geschichte des Bauernjungen Dam, der seiner Liebe zur Gouverneurs-Tochter Rumpoey wegen von der Uni fliegt und sich fortan in einer Bande von Outlaws verdingt, ist ansonsten simpel. Einem anderen Mann zur Ehe versprochen, schmachtet die Schöne mit den roten Lippen in ihrem Elternhaus dahin, während ihr Held vor der untergehenden Sonne auf seiner Mundharmonika spielt. Hin und wieder geht er selbstverständlich auch seinem Beruf nach und liefert sich Schießereien, in deren Verlauf das Blut in wahren Fontänen die bemitleidenswerten Körper seiner Gegner verlässt. Liefert er sich nicht gerade Duelle, reitet Dam mit der Bande seines Bosses durch die thailändische Landschaft. Naturgemäß geschieht das auf Pferden. Ebenso naturgemäß wird das begleitet von einem Soundtrack, der  zuweilen recht auffällig Ennio Morricone zitiert.

Man könnte glatt dem Glauben verfallen, dass es sich um eine Co-Produktion von Douglas Sirk und Sergio Leone handelt. Wären die beiden nicht längst in die ewigen Jagdgründe eingegangen. Schließlich ist das Regiedebüt von Wisit Sasanatieng ein Retrop-Trip in seiner reinsten Form. Irgendwo in den Fünfziger Jahren scheint sich Sasanatieng verlaufen zu haben, als er diese Idee ersponn.

Hier scheint die Welt eingefroren zu sein in strahlende Pastellfarben, ist der Mond noch von Hand gemalt und währt die Liebe von der Kindheit bis zum (Un)Happy End. Dabei beruft sich der Regisseur zum Glück auch oder gerade auf die Popkultur seiner Heimat Thailand. Nicht der Morricone-Verschnitt gibt die Gangart vor, sondern Thai-Oldies. Deren wehmütige Untermalung wird neben dem Look des Films wohl das bleiben, was der Zuschauer am ehesten mit nach Hause nimmt. Mal abgesehen von obiger Weisheit.

Der Look hat es allerdings in sich. Ganz wie es sich für einen Debütfilm gehört, scheint Sasanatieng beständig in Versuchung zu geraten, seinen Film mit visuellen Finessen zu überladen. Nicht nur haftet der Gestaltung die Atmosphäre eines nachkolorierten, etwas vergilbten Stückes vergammelten Zelluloids an. Seine Schießereien sind auch noch überdrehte Gore-Spektakel, deren trashiger Humor erstmal eingeordnet werden muss in die kitschige Geschichte. Als Auflockerung des melodramatischen Geschehens kommen Blutspritzer und zermatschte Köpfe dem Zuschauer gerade recht. Ungeachtet dessen fragt man sich: Was will uns der Regisseur damit sagen? Die Suche nach einer Message scheint hier jedoch unangebracht.

Allenfalls wirkt der Film durch seine Vermischung der Stile wie ein postmodernes Experiment. Ein Hybrid des klassischen thailändischen Action- und melodramatischen Kinos und zeitgleicher westlicher Genrefilme, der auf dem langen Weg zur Leinwand noch Tarantinos Kunstblutvorrat geplündert hat. “Tears of the Black Tiger” ist ein in höchstem Maße artifizielles Werk, dessen Realismusanteil gen Null strebt.

Doch was sagt uns das schon über den Film? Der visuelle Überschwang; der Einfallsreichtum der Farbgestaltung; der bewusst ernste Blick auf die überlebensgroßen Gefühle seiner Protagonisten, welche zur Abwechslung mal nicht ironisch unterhöhlt werden; allerhand Gründe gibt es, diesen Film zu sehen. Sasanatieng hat ihm vielleicht zu viele Spielereien angedeihen lassen, aber eines nicht vergessen: Ein Herz. Tears of the Black Tiger trägt in sich, wie seine beiden Hauptfiguren Dam und Rumpoey, eine ungebrochene Liebe. Es ist die Liebe zum Medium Film und dessen Geschichte. Weisheiten sind da überflüssig.

Mein Blog wird geliebt. Seufz!

Wie kann ein harter Arbeitstag samt grauer Wolken und unbehaglichem Regenwetter verschönert werden? Im RSS-Feed zu lesen, dass mein Bloggerkollege von Blockbuster Entertainment the gaffer lieb hat, hilft jedenfalls über Feierabenddepressionen hinweg. Nach einem Jahr Bloggerei gibt’s kaum ein schöneres verspätetes Geburtstagsgeschenk, als das I Love Your Blog-Stöckchen, das derzeit die Runde macht und von mir hiermit weitergereicht wird.

Den Anfang macht C.H., dessen Kino, TV und Co wohl immer mein Vorbild sein wird, was die Regelmäßigkeit  und inhaltliche Tiefe der Beiträge betrifft. Da gibt es dann jede Woche TV-Empfehlungen und nach der Super-Satire, der Super-Komödie usw. wird auch noch gefahndet. Und seine Analyse von Mulholland Drive muss man einfach gesehen/gelesen haben. Kaum weniger lang sind die Kritiken von ?????????????????, der seine Ausführungen mit reichlich Hintergrundinformationen würzt. Selten bin ich seiner Meinung, aber genau deswegen gibt es ja Kritiker. Außerdem hat er “Arielle, die Meerjungfrau” 10 von 10 Punkten gegeben. Das schreit nach Respekt.

Da Kurzfilme auch in der Bloggerwelt häufig zu kurz kommen (Wortspiel!), geht meine dritte Nominierung an das Blog des Jenaer Kurzfilmfestivals cellu l’art. Auf Bildflimmern gibt’s nicht nur Neuigkeiten zur Festivalvorbereitung, sondern auch Kurzfilme zum Anschauen und News aus der Szene. Bei generellem Interesse an Kinonews, Diskussionen und Kritiken sollte man mal CineKie besuchen. Der Untertitel “Chroniken eines Filmfreaks” sagt eigentlich schon alles. Ein weites Themenspektrum deckt Lalia auf ihrem Blog ab: Von Filmen, über Bücher bis hin zu… Antimaterie? Vorbeischauen lohnt sich!

Seinen Faible für Western pflegt der Hobby-Meinungsforscher Duke auf seinem Blog. Vom bärtigen Header sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn seine gesunde Mischung aus Klassikern und aktuellen Filmen ist absolut lesenswert. Die siebte Nominierung geht an den Blog von David Bordwell. Der wird wohl nie auch nur in die Nähe meines Blogs geraten – ohne Deutschkenntnisse ist das auch etwas schwer. Auf seinem Blog berichtet er mit seiner Frau Kristin Thompson auf amüsante und fachlich fundierte Weise u.a. von seinen Besuchen auf den Filmfestivals dieser Welt. Bordwell, einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste lebende Filmtheoretiker, hat bei mit einen Stein im Brett, weil seine flüssig zu lesenden Fachtexte den Studienalltag ungemein vereinfachen. Und er hat mir in Bologna ein Autogramm gegeben. Mit anderen Worten: He made my day…

Wer zuviel Zeit hat, kann das Stöckchen auffangen und an seine geliebten Blogs weitergeben.

Die Regeln lauten wie folgt:

1. Der nominierte Blogger darf das Logo in seinem Blog präsentieren.

2. Verlinke die Person, von der Du den Award bekommen hast.

3. Nominiere mindestens 7 weitere Blogs.

4. Verlinke diese Blogs mit Deinem Blog.

5. Hinterlasse eine Nachricht bei den neu Nominierten.
6. The sixth rule of Fight Club is – you DO NOT talk about Fight Club.