Für Interessierte und Sehbehinderte: the gaffer hat ein neues Theme

Da das düstere Dunkelgrau mir auf Dauer etwas zu überladen und depressiv vorkam, gibt’s für the gaffer nun ein neues, helles Theme passend zum Sommer. Zur Zeit bastle ich noch am Header herum, da könnten sich noch Kleinigkeiten ändern. Für Vorschläge bin ich natürlich offen.

Die Übersicht über alle Kritiken und den unvermeidlichen “About me”-Kram findet ihr am oberen Rand der Seite. Alles weitere (Links, Blogs, Aktuelle Beiträge…) versammelt sich wie zuvor auf der rechten Widget-Leiste.

Harry Potter und der Halbblutprinz: Der erste Teaser

Ohne viel drumherum, der erste offizielle Teaser für Harry Potter und der Halbblutprinz, der Verfilmung des sechsten Buches der Fantasy-Reihe von J.K. Rowling, ist online zu sehen.

Bei Moviefone ist der Teaser, der sich v.a. um den jungen Tom Riddle dreht, in HD-Qualität zu sehen. Der Leaky Cauldron hat ihn natürlich auch in seiner Videogalerie für alle, die HD-Videos nicht abspielen können.

Zu guter letzt gibt es den Teaser unten als Flashvideo (sofern es nicht gelöscht wird).

Tom Riddle, der spätere Lord Voldemort, wird übrigens von Hero Fiennes-Tiffin verkörpert, dem Neffen des Filmvoldemorts Ralph Fiennes.

Ab dem 20. November wird der von David Yates inszenierte Halbblutprinz in den deutschen Kinos umgehen und für allerhand Schocks und Tränen sorgen.

[youtube=http://de.youtube.com/watch?v=F3oLdbLTlHU]

Trailer: The Brothers Bloom und RockNRolla

“The world’s greatest con men” sind die Gebrüder Bloom (Mark Ruffalo und Adrien Brody), die ihren Lebensunterhalt mit ausgebufften Schwindeleien verdienen, in deren Verlauf meist Millionäre den Kürzeren ziehen. Ihr letzter Coup präsentiert sich ihnen in Form der exzentrischen Rachel Weisz. Dass diesmal nicht alles glatt läuft, scheint vorprogrammiert zu sein.

Nach dem düsteren Independentfilm Brick, der den Film Noir an die Highschool brachte, wagt sich Regisseur Rian Johnson in seinem Zweitling auf komödiantisches Terrain. Neben Brody, Ruffalo und Weisz geben sich Robbie Coltrane und die für ihre Rolle in Babel für einem Oscar nominierte Rinko Kikuchi die Ehre in der Gaunerkomödie, die leider noch keinen deutschen Starttermin hat.

Bei den stets verlässlichen Mannen von Twitch ist der erste Trailer für The Brothers Bloom einsehbar.

[youtube=http://de.youtube.com/watch?v=FVOnkrmsmu0]

Dass unbeschrittenes Terrain seine Tücken birgt, musste Guy Ritchie nach seinen letzten beiden Filmen Swept Away und Revolver am eigenen Leib spüren, zog er doch den Zorn der Kritiker und des Publikums auf sich. Ein Leben als Witz der Internetkolumnen scheint jedenfalls nicht erfüllend zu sein, denn Ritchie kehrt mit RockNRolla zurück zu seinen Wurzeln – lies: seinem bewährten Erfolgsrezept.

RockNRolla sieht mal wieder nach einer Gangsterkomödie voller skurriler Typen aus, deren Cockney (oder was auch immer sie für einen Dialekt sprechen) nach verständlichen Untertiteln schreit. Besonders der kaum wieder erkennbare Tom Wilkinson klingt im Trailer wie Michael Gambon in seinen besten Zeiten.

Abgesehen von Wilkinson (dessen bloße Anwesenheit so gut wie jeden Kinobesuch rechtfertigen würde) versammelte Ritchie Gerard Butler, Thandie Newton und das neue Bondgirl Gemma Arterton vor der Kamera.

Der zweite Trailer für RockNRolla, der übrigens am 27. November in Deutschland startet, ist bei Moviemaze zu sehen, der erste hier:

[youtube=http://de.youtube.com/watch?v=V-D3c25_3l8]

The Forbidden Kingdom: DVD-News

Da die sagenumwobene Begegnung der Kampfsportgötter Jet Li und Jackie Chan, welche sich The Forbidden Kingdom nennt und von einem amerikanischen Wanst im alten China handelt, unverständlicherweise noch keinen deutschen Starttermin hat, bleibt the gaffer nur der Hinweis auf die bereits veröffentlichte Hongkong-DVD des Films und das verzweifelte Hoffen auf einen deutschen Kinostart. Forbidden Kingdom startet am 16. April 2009 in Deutschland.

UPDATE: Zur Kritik zum Film geht’s hier lang.

Bei Yesasia.com kann man die All Region-DVD für rund 10€ erwerben. Alles, was man dafür braucht ist ein Paypal-Account oder eine Kreditkarte. Wer das Warten satt hat, klickt einfach hier und in einer Woche klingelt der Postmann.

Wer auf die Reinheit des Kinoerlebnisses setzt oder keinen Bock hat, den Film blind zu kaufen, kann sich die Zeit mit dem bereits hier geposteten Trailer vertreiben, weitere Trailer (auch in HD) bei Apple.com begutachten oder bei Moviegod.de Poster und Stills des Films bewundern.

K&K: Edizione Speciale III

Eine Amerikanische Tragödie (USA 1931)

Nach einer Vorlage von Theodore Dreiser, die zwanzig Jahre später unter dem Titel A Place in the Sun noch einmal das Licht der Leinwand erblicken sollte, erzählt Josef von Sternberg in Eine Amerikanische Tragödie die Geschichte des Emporkömmlings Clyde (Phillips Holmes), der sich seiner schwangeren Freundin entledigen will, als er sich in ein Mädchen aus reichem Hause verliebt.

Im Grunde ist aber schon “verliebt” eine Übertreibung, denn Clyde ist ein emotionsloses Wesen, ein farbloser Mann ohne Eigenschaften, dessen alleiniges Wesensmerkmal der Ehrgeiz ist. Clyde ist eine Missgeburt des amerikanischen Traumes.

Dass Sternbergs Kreativität nicht von der Anwesenheit einer gewissen deutschen Diva abhängig war, bewies das Festival in Bologna ein ums andere mal mit Filmen wie Unterwelt oder Im Hafen von New York.

Auf Grund ihrer uncharismatischen, ihrem Wesen nach langweiligen Hauptfigur und dem Ungleichgewicht zwischen dramatischer Haupthandlung und satirischem letzten Drittel blieb die amerikanische Tragödie jedoch eine der wenigen Enttäuschungen der Sternberg-Retrospektive.

Das waren noch Zeiten (USA 1966)

Good Times Wonderful Times lautet der Originaltitel von Lionel Rogosins Independentdoku. Besagte Zeiten werden im Verlauf des Antikriegsfilms von einem Veteran umschrieben und er meint nicht die Heimkehr von der Front.

Ganz dem Realismus verschrieben, kombiniert Rogosin die Bilder einer Londoner Cocktailparty mit Dokumentaraufnahmen des Schreckens. Da wechselt sich die Diskussion der Beatniks darüber, ob der Krieg nicht ein Mittel der natürlichen Auslese sei, mit Aufnahmen aus dem Warschauer Ghetto oder toter Soldaten an der Ostfront ab.

Ungeachtet der fragwürdigen Plakativität dieser simplen Gegenüberstellung muss Rogosin angerechnet werden, dass seine ungestellten Bilder zuweilen einen durch seine Wahrhaftigkeit unangenehmen Einblick in die menschliche Natur gewähren.

Gerade die Gesprächsthemen der gut situierten Mitdreißiger sind zeitlos. Würde man heute eine solche Party in Berlin, London oder sonstwo filmen, hätten sich die Argumente für den Krieg wohl nicht geändert und das ist nicht gerade eine beruhigende Feststellung.

Der Teufel ist eine Frau (USA 1935)

Von Sternbergs Lichtkugel umgeben wandelt Marlene Dietrich in Der Teufel ist ein Frau durch die spanischen Szenerien, während die von ihr besessenen Herren zunehmend im Schatten versinken.

Gleich dem Professor Rath, der einst der Sängerin Lola Lola mit fatalen Folgen verfiel, ergeht es 5 Jahre später Don Pasqual (Lionel Atwill) mit der unnahbaren Concha Perez (Marlene Dietrich). Ihr bedeuten die Männer nicht viel mehr als eine einzelne Luftschlange im spanischen Karneval. Diese Dame ist ein Kunstwesen, eine Ausgeburt der Obsession des Regisseurs Sternberg. Sie ist zugleich ein Eingeständnis der Niederlage und des Triumphes.

Pygmalions Skulptur ist endgültig erwacht und in die Irrealität einer filmischen Fantasiewelt hinaus getreten. Concha Perez ist der Kulminationspunkt des Schöpfungsaktes der Diva Dietrich. Befreit von menschlichen Gefühlen, einem Gewissen oder auch nur einer nachvollziehbaren Motivation, ist diese unwiderstehliche Schöne eine unbekümmerte femme fatale im wahrsten Sinne des Wortes.

Einher damit geht jedoch die Unfassbarkeit, die Unmöglichkeit des Besitzes, den sich ihre Liebhaber ungeachtet aller Rückschläge, aller Erniedrigungen erträumen, während sie blind dem Abgrund ihres Ruins entgegen schlittern. Oder nehmen sie ihn für ein paar vergängliche Momente mit ihrem Fantasiewesen wissend in Kauf?

Bei aller Dramatik zeichnet sich die letzte Zusammenarbeit der Diva mit ihrem Entdecker durch die Relativierung des melodramatischen Gehaltes aus, welche sich in Die Scharlachrote Kaiserin bereits im flapsigen Umgang mit der russischen Geschichte niederschlug.

Der drollige Gouverneur, dessen despotische Wichtigtuerei entlarvt wird, wenn er gegenüber Concha kleinlaut nachgibt und das temperamentvolle Spiel der Hauptdarstellerin sind symptomatisch für die eigentliche Natur dieses Films. Nichts weiter als ein Witz ist er, doch die Herren der Schöpfung wurden nicht eingeweiht.


Zum Weiterlesen:

 

Alle Einträge zum Festival in Bologna und den dort gesehenen Filmen.