Kontrapunkt: Highlights des cellu l’art 2011

Das Jenaer Kurzfilmfestival cellu l’art wurde vorgestern mit einem Open Air mit den besten Beiträgen aus den vergangenen Jahren eröffnet. Seit gestern sind in verschiedenen Blöcken Kurzfilme im internationalen Wettbewerb und im Länderschwerpunkt Schweden zu sehen. Hier ein paar Highlights des Programms von Donnerstag bis Samstag:

Wie ein Fremder (D 2011)

Regisseurin Lena Liberta war schon in den vergangenen Jahren mit zwei Beiträgen auf dem cellu l’art vertreten. Während ich seinerzeit „Hundesöhne“ als den Inbegriff von too much– Betroffenheitskino verrissen habe, gefiel mir das subtile Familiendrama „Stiller See“ (2010) besser, das prompt auch den Preis als Bester Film erhielt. Nach unter widrigen sozialen Umständen lebenden Kindern und die Folgen geistiger Behinderung für die Familie nimmt sich Liberta hier des Themas der Duldung von Asylsuchenden an. Azad (Arash Marandi) liebt die Deutsche Lisa, die von Hamburg nach Berlin umziehen will. Ohne gültige Papiere und aufgrund der Residenzpflicht kann ihr Azad jedoch nicht folgen. Eine Entscheidung zwischen Liebe und Familie steht ihm bevor. Unprätentiös, aber emotional packt Liberta mit ihrer subtilen Inszenierung dieses wichtige Thema an.

Birthday (S/PL 2010)

Das lesbische Pärchen Sara und Katarina wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind. Als Katarina Geburtstag hat, präsentiert sie ihre Freundin zu dessen Verwunderng eine Überraschung: Sie ist auf natürlichem, nicht künstlichem Wege schwanger geworden, indem sie Sex mit dem gemeinsamen Freund Fredrik hatte. „Birthday“ verhandelt den Stellenwert von Treue und Ehrlichkeit, von Selbstbestimmung und Toleranz innerhalb einer Beziehung glaubwürdig. Die beiden Darstellerinnen spielen authentisch, überflüssiges Beiwerk wird bei der Verhandlung des Beziehungskonflikts in diesem intensiven schwedischen Drama ausgespart.

Paths of Hate (PL 2010)

Seit dem Länderschwerpunkt Polen im Jahre 2008 weiß man, dass der polnische Kurzfilm international durchaus mithalten kann. Auch eher abstrakte Kurzfilme von der Filmhochschule Lodz beeindruckten dabei nachhaltig. Die 3D-Animation „Paths of Hate“ um das erbitterte Duell zweier Kampfflieger ist ein visuell beeindruckendes Werk. Dieses Duell führt erst dazu, dass sie ihre körperliche Unversehrtheit, dann ihre Menschlichkeit und schließlich ihr Leben verlieren. Ein makellos animierter und wuchtig inszenierter Film und ein krasses Statement gegen den Krieg.

Mehr Infos zum Festival gibt’s unter www.cellulart.de und auf dem Bildflimmern-Blog.

Kontrapunkt: Trash X

Jubiläum! Noch ist die magische Zahl 30 nicht erreicht, aber ich verspreche, dann wird es ob der römischen Zahl heiß hergehen! Hier erst einmal mit Laura Gemser, Billy Zane und Anna Faris eher durchwachsen.

Private Collections (F/J 1979)

Man nehme drei erfahrene Erotik-Regisseure, versammle sie in einem Projekt, gebe die Anweisung „Macht mal was zum Thema Traum!“ und staune, was dabei herauskommt. Während Episode eins mit einem male pig auf einer exotischen Insel, der von lüsternen Amazonen (darunter Laura „Black Emanuelle“ Gemser) umsorgt wird, einfach nur mies und trashig hoch 3 ist, ist die folgende um ein japanisches Kinderlied und einen Mutterkomplex einfach nur „hä?“ und die dritte um eine Kurzgeschichte nach Guy de Maupassant um einen Freier hinter den Kulissen eines Tanztheaters im ausgehenden 19. Jahrhundert merkwürdig blutleer. Just Jaeckin schwelgt mit seinem Segment L’île aux sirènes in hübsch fotografierten Oberflächlichkeiten inklusive obligatorischer Weichzeichner-Ästhetik, Shûji Terayama verstört in Kusa-Meikyu mit narrativen wie bildlichen Rätselhaftigkeiten und Walerian Borowczyk zaubert in L’armoire immerhin ein hübsches impressionistisches Zeitkolorit. Das alles ist nett, aber passt auch mangels Botschaft einfach nicht wirklich zusammen. Beim MANIFEST sind meine Ausführungen etwas detailierter.

Perfect Hideout (D 2008)

Billy Zane als cooler Killer, der alles niedermäht, was sich ihm in den Weg stellt – das  suggeriert zumindest das Cover dieser günstig in Berlin gedrehten DVD-Premiere in TV-Optik. Doch die Geschichte um ein Gangsterpärchen auf der Flucht, welches zufällig in dem Haus landet, wo ein Serienkiller (Zane) gerade eine ganze Familie abgemeuchelt hat, ist äußerst konstruiert. Das wäre aber nicht so schlimm, würde das Duo nicht haarsträubend dumm handeln, wenn ein Killer im Haus sitzt (immerhin haben sie ihn schon gefesselt!) und das SEK vor der Tür steht. Dumme, überlange Dialoge, eine beknackte Szenenregie, viel zu wenig Actionsequenzen, kaum Spannung, viel Langeweile. Der lustlos grimassierende Billy Zane, der wahrscheinlich gerade mal zufällig für 2 Wochen in Deutschland war und dringend Geld brauchte, spielt dennoch den Rest des austauschbaren Casts locker an die Wand. Das perfekte Geheimversteck für diesen zu Recht lange zurückgehaltenen Thrillermüll ist das hinterste Videothekenregal!

Smiley Face – Was für ein Trip (USA/D 2007)

Kifferin Jane F. (Anna Faris) hat es schon nicht leicht: Ein Vorsprechen steht an, sie hat Geldsorgen und die Hasch-Muffins ihres Mitbewohners vertilgt. Ein abenteuerlicher Trip steht ihr bevor, der sie bis auf ein Hanffestival nach Venice führt und den Zuschauer bis dahin mit Texteinblendungen um die Aufgabenagenda, einen überflüssigen, sporadisch einsetzenden Off-Kommentator oder mit verwirrenden, nur selten witzigen Traumsequenzen nervt. Die Kifferkomödie „Smiley Face“ ist wie ein Witz, bei dem sich der Erzähler verhaspelt: Eine vielversprechende Ausgangssituation, man beginnt zu schmunzeln, aber der echte Lachflash setzt mangels Rhetorik (hier: mangels origineller visueller Einfälle) nicht ein. Die grimassierende Anna Faris ist sich auch mit ständig offenstehendem Mund nicht für peinlichen Slapstick zu schade und das pseudo-polemische Ende, an dem die zuvor angedeutete Referenz an „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ dann wieder durchbricht, ist wirklich zuviel des Guten. Soviel oberflächliche Dummbrot-Blödelei ist man von Gregg Araki („Kaboom“) gar nicht gewohnt, auch wenn die Klassenkampf-Rezitation aus dem “Manifest der Kommunistischen Partei“ insbesondere für Soziologie-Studenten ganz interessant sein dürfte.

Kontrapunkt: Disney-Klassiker

Der Stoff, aus dem strahlende Kinderaugen sind, besteht aus sprechenden Tieren, herzerwärmenden Songs und knallbunten Zeichentrickbildern nebst pädagogischen Botschaften – wenn Findus nicht gerade im Kinderzimmer auf seiner Playstation garstige Zombies meuchelt.

Fantasia (USA 1940)

Für viele Disneys mutigstes Experiment, aber in jedem Fall die längste Zeichentrickpraline der Welt – zum Zeitpunkt ihres Entstehens. Walt Disney entwickelte ein eigenes Tonsystem für den Film („Fantasound“) und ließ sich für den ersten Zeichentrick-Akt (Toccata und Fuge in d-Moll von Bach) gar vom deutschen Experimentalfilm-Guru Oskar Fischinger unter die Arme greifen, bevor man sich aufgrund kreativer Differenzen trennte. Herausgekommen ist ein in seiner Verknüpfung von Zeichentrick und klassischen Musikstücken einzigartiges Werk, dessen einzelne Episoden (die berühmteste: Mickey Mouse als Zauberlehrling) sich allerdings vom Assoziationsgrad mit den dazugehörigen Musikstücken stark voneinander unterscheiden. Spätestens bei Nilpferden im Tutu zum Ballett Tanz der Stunden von Ponchielli erreicht die Akzeptanz des allgegenwärtigen Anthropomorphismus jedoch für den Normalzuschauer jenseits des Kindesalters seine Grenzen. Zu den Hintergründen und den einzelnen Episoden von „Fantasia“ hier von mir mehr.

Bambi (USA 1942)

Ein Hirschlein steht im Walde, ganz still und stumm. Dann kommt ein böser Jäger und bringt die Mutti um… Bis es soweit ist, macht Bambi Bekanntschaft mit den Tieren des Waldes, freundet sich mit anderen Jungen (Hase Klopfer und Stinktier Flower sind ja soooo süß!!!) an und lernt seinen Vater kennen, der ihm das Leben retten darf. Natürlich muss Bambi neben dem Tod seiner Mutter auch weitere Prüfungen bestehen, aus denen er charakterlich gestärkt hervorgeht, damit der pädagogische Anspruch nicht zu kurz kommt. Erstaunlich ist, mit wie wenig Dialogen und welchem Minimum an Handlung diese Adoleszenzgeschichte dabei auskommt, die als technische Innovation die Multiplan-Kamera als Vorstufe der 3D-Animation aufzuweisen hat. Eine liebevoll animierter, veritabler Zeichentrick-Klassiker, der ein ums andere Mal verzeihlich in die Gefilde des Kitschs abdriftet.

Musik, Tanz und Rhythmus (USA 1948)

Dieser in seinem deutschen Titel an einen Mitmachfilm zur körperlichen Ertüchtigung der Art „TeleGym“ erinnernde Episodenfilm dürfte wohl nur eingefleischten Disney-Fans bekannt sein. Ebenso wie in „Fantasia“ bilden Zeichentrickepisoden und Musik hier eine Einheit. Dabei wurde jedoch überwiegend nicht auf klassische Musikstücke, sondern moderne Songs zurückgegriffen, die mit Geschichten um ein junges Paar beim Eislaufen oder Pecos Bill illustriert wurden. Eine wohltuende Ausnahme: Die virtuose, mit einer verwirrten Biene und der Amok laufenden Klaviatur interpretierte Episode „Bumble Boogie“, mit welcher der Hummelflug (aus der Oper Das Märchen vom Zaren Saltan) vom russischen Komponisten Rimsky-Korsakov verarbeitet wurde. Entsprechend des in der Titelmelodie „Melody Time“ vorgegebenen Credos geht es um Musik als heilende Kraft für das Herz, womit wohl der folgende, anstrengend hysterische Gute-Laune-Yippieh!-Marathon rechtfertigt werden sollte. Technisch erwähnenswert ist die Interaktion von Zeichentrickfiguren und einer an einer Orgel sitzenden, realen Schauspielerin im Segment „Donald im Sambafieber“. Ein enttäuschender und seinerzeit kommerziell erfolgloser Nachklapp von „Fantasia“, der dem großen Vorbild in Sachen Zeichentechnik und Charme nicht einmal annähernd das Wasser reichen kann.

Kontrapunkt: Berlinale 2011

Vom 17. bis 20. Februar weilte ich in Berlin zum größten Publikums-Filmfestival der Welt. Neben den folgenden Kritiken sei Folgendes resümierend notiert:
1.) „Berlinale Shorts“ sind zu 75% gewöhnungsbedürftig, was die Filmauswahl angeht.
2.) Filme nur aufgrund ihres Handlungsortes (Berlin) aufzuführen, ist kein Argument.
3.) Etwas weniger International- und mehr Glamour-Politik würde bei der Filmauswahl nicht schaden.

Rundskop (B 2011)
Bullhead
, Sektion: Panorama

Von einer nichtsnutzigen, ihre Kinder verziehenden Alkoholikerfamilie, die in „Die Beschissenheit der Dinge“ nur Unsinn im Kopf hat, über eine Band in „Ex Drummer“, dessen Mitglieder kranke, abgestumpfte Familienmitglieder daheim haben und perverse sexuelle Veranlagungen aufweisen bis hin zum am Asperger-Syndrom leidenden Online-Rollenspieler in „Ben X“: Menschliche Abgründe und schwelende Ängste sind im belgischen Kino jüngeren Datums keine Seltenheit. So auch nicht in „Rundskop“, hinter dessen spannender Thrillerfassade sich ein tiefgreifendes Psychodrama verbirgt. Viehzüchter Jacky (Matthias Schoenartz) hat nach einer schicksalsträchtigen Auseinandersetzung in seiner Kindheit (welch verstörende Sequenz!) seiner Männlichkeit und mit Hormonen zu kämpfen, die er nicht nur seinen Tieren verabreicht. Mit dem eigenen zum Scheitern verurteilten sexuellen Begehren und den Machenschaften der Hormonmafia konfrontiert, gerät er in einen tödlichen Strudel aus Fleisch, Gewalt und Tod. Einige einen Kult an der Körperlichkeit abfeiernde Nahaufnahmen (auch in Zeitlupe) atmen in dem etwas inhaltsarmen Langfilmdebüt von Videoclip-Regisseur Michael R. Roskam eine archaische visuelle Kraft, welche ebenso wie die schwermütige Streichermusik meist das düstere, jederzeit entfesselbare, aggressive Temperament der Hauptfigur greifbar macht, ab und an jedoch etwas zu bedeutungsschwanger daherkommt. Ein zum Teil verstörend gewalttätiges Spiegelbild männlicher Urgewalt. Intensiv spürbares, physisches Kino in Reinkultur!

Lipstikka (IL/GB 2010)
Odem
, Sektion: Wettbewerb

Dass es nicht unbedingt einen Karriereexodus darstellen muss, wenn man in seiner Jugend in einer peinlichen Erotikklamauk-Reihe schauspielerisch begonnen hat, beweisen Heiner Lauterbach mit diversen „Schulmädchen-Report“-Auftritten und Jonathan Sagall, der in allen acht „Eis am Stiel“-Filmen mitwirkte. In seinem Langfilmdebüt „Kesher Ir“ und auch mit „Lipstikka“ blieb er dem Sujet zwischenmenschlicher Sexualbeziehungen zwar treu – jedoch stets auf dem Niveau einer gewichtigen Auseinandersetzung. Mit geschickt eingesetzten, zahlreichen Rückblenden erzählt er hier die Geschichte zweier palästinensischer Frauen, die in Ramallah zusammen zur Schule gehen, sich anfreunden, ineinander verlieben, sich trennen und schließlich Jahre später in London wieder aufeinander treffen. Doch während die ehemals schüchterne Lara (Clara Khoury) in einer scheinbar glücklichen, aber von Körperlichkeiten freien Ehe liebt, sucht die freimütige Inam (Nataly Attiya) immer noch nach Halt und Sicherheit im Leben. Prägend für beide ist die abweichende Erinnerung an eine Begebenheit in Jerusalem mit zwei israelischen Soldaten während der ersten Intifada. Subtil und leise, aber dennoch aufwühlend und verstörend fernab jeglicher Romantik erzählt Sagall eine traumatische Geschichte, die die Leben der beiden Frauen auf verschiedene Arten zerstörte. Ein schweres Thema und ein Film, der in Israel hitzige Debatten auslöste, aber in ausgeblichenen Bildern unprätentiös umgesetzt.

Life in a Day (USA 2011)
Das Leben in einem Tag
, Sektion: Panorama

Ca. 4600 Stunden von Privatpersonen eingesandtes, selbstgedrehtes Videomaterial wurde für dieses filmische Experiment gesichtet, knapp 90 Minuten davon schafften es in diese Aneinanderreihung kurzer Alltagepisoden verschiedener Menschen am 24. Juli 2010. Ist Regisseur Kevin Macdonald seit „The Last King of Scotland“ schon kein Unbekannter mehr, so sind es Produzent Ridley Scott und die Internetseite YouTube, die als Förderer auftritt, noch viel weniger. Umso weniger verwundert es, dass diese Homevideo-Kompilation nicht nur durch die Einsendungen, sondern auch von außen strukturiert wurde. Professionelle Kamerateams wurden für Zeitraffer von Naturaufnahmen und Statements an die entlegensten und internetfreiesten Winkel der Erde geschickt, drei zu beantwortende Fragen strukturieren den mal thematisch, mal assoziativ montierten Film. Dass suggestive pathetische Musik insbesondere im letzten Teil („Wovor hast du Angst?“) besonders auffällig eingesetzt wird und somit den ohnehin beklemmenden Handyvideos der letztjährigen Loveparade-Katastrophe eine fröstelnd emotionale Dimension hinzufügt, ist dabei jedoch nach dem vorangegangenen Wohlfühlschnipseln ein Glücksfall, was die Bandbreite der Emotionen angeht. Am Ende steht die Erkenntnis einer jungen Frau, dass sich keiner für sie interessiert und dieser Tag kein besonderer war. Diese trotz allem gewagte Dokumentation, die Homevideos und professionelle Aufnahmen nebst Musikuntermalung zu einem authentischen Ganzen formt, ist ein beeindruckendes Web-2.0-Filmdokument.

Darüber hinaus gesehen – kurz notiert:

Bombay Beach (Panorama): Zum Teil in erfrischend-frecher Videoclip-Ästhetik fotografierte Dokumentation über eine Familie an einen aussterbenden, surrealen Ort: einem Wüstensee in Kalifornien. Nicht zuletzt dank der Musik von Bob Dylan einfühlsam und nah dran an den Menschen.
The Forgiveness of Blood (Wettbewerb): Subtiles albanisches Familiendrama um die Wahrung des Kanun (Gewohnheitsrecht) durch einen Jungen, nachdem sein Onkel einen verfeindeten Nachbarn getötet hat. Tradition und Moderne, Eingesperrtsein und Freiheit werden im Verhalten der Kindergeneration dabei unprätentiös gegenübergestellt und kulminieren in einem Ende bar jeder Klischees.
Unknown Identity (Wettbewerb – außer Konkurrenz): Ein Agent mit Gedächtnisverlust (Liam Neeson) wird von den eigenen Reihen durch die Straßen Berlins gehetzt. Die lokale Situierung dieses zutiefst durchschnittlichen Agententhrillers und ein paar Stars, die mitspielen, waren wohl auch die ausschlaggebenden Kriterien dafür, dass das mit filmischen Stolperdrähten gestrafte Werk – Konstruiertheiten en masse; blöde Dialoge, insbesondere von Ex-Stasi-Mann Bruno Ganz – überhaupt laufen durfte.
Coriolanus (Wettbewerb): Ebenso ambitionierte wie durch ausladend lange Dialoge im Theaterstil anstrengende und enorm an dem zuvor durch Handkamera suggeriertem Tempo einbüßende Shakespeare-Verfilmung. Ralph Fiennes kann sein ganzes Können ausspielen, doch hätte er besser daran getan, den Stoff nicht ins Heute zu übertragen, was u. a. angesichts eines moderneren Demokratieverständnisses adäquat einfach nicht so recht funktionieren will.

Kontrapunkt: Top 7 der Suchbegriffe

Da ein Großteil der Blog-Menschen hier noch ein Weilchen brauchen wird, bis die Berlinale verarbeitet worden ist, möchte ich an dieser Stelle mal etwas klarstellen. Und zwar was einige merkwürdige Suchbegriffe angeht, die den ein oder anderen Internetnutzer in den letzten Tagen zu the-gaffer.de geführt haben – präsentiert im Moviepilot-Top 7-Stil.

„was macht the boogeyman“
Das wissen wir leider auch nicht. Hoffentlich hat er in der Filmhölle endlich seinen Frieden gefunden.

“il deserto rosso torrent kino.de”
Also: 1.) Hier gibt’s keine Filme zum Runterladen und 2.) bei kino.de auch nicht. Bitte das nächste Mal richtig googeln!

„gedichte über gaffer witzig“
the-gaffer.de ist nicht witzig,
nur die Debatten sind sehr hitzig.
Gereimt wird hier nicht, habt ihr nen Knall,
denn Inspiration kommt vor dem Fall!

„horror studenten“
Ich wusste gar nicht, was heute an den Unis so alles für Studiengänge angeboten werden…

„masturbierende frauen in der filmgeschichte“
Machst du bitte ne Liste und schickst sie mir? Danke!

„western heroin zahnschmerzen“
Immer noch besser als „romcom poppers beinamputation“, aber trotzdem eine sehr schmerzhafte Kombination.

„gemeinschaft sexualpartner.com“
„Peace!“ aus der Filmkommune!