Sly, Stath und alle, die wir kennen

Aus Gründen, die für das Fortbestehen der Menschheit unerheblich sind, konnte ich die dreiminütige Promo für Sylvester Stallones The Expendables zwar noch nicht mit Ton sehen. Aber an der Vorfreude auf den Allstar-B-Movie-Action-Reisser ändert das wenig. Am 2. September 2010 werden wir neben Stallone Jason Statham, Jet Li, Dolph Lundgren, Eric Roberts, Mickey Rourke, Bruce Willis und viele andere im Kino bewundern dürfen, sofern die Leinwände dieser Welt im Stande sind, soviel Testosteron ertragen zu können, ohne vor Scham in sich zusammen zu fallen. Die Promo gibt’s unten zu sehen oder aber bei The Playlist und Twitch.

Bis zum Kinostart kann man sich die Zeit ja damit vertreiben, Tipps für den höchstwahrscheinlich depperten deutschen Titel des Films abzugeben.

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Up in the Shutter Island

Wie dem höchst einfallsreichen Titel dieses Posts zu entnehmen ist, geht es an dieser Stelle um zwei Filme, namentlich Up in the Air von Jason Reitman (That Juno Guy) und Shutter Island, neuester B-Movie-Ausflug von Martin Scorsese (so’n Kumpel von Leo).

Reitmans Up in the Air hat nach dem ernsthaften, vom Regisseur selbst geschnittenen, ersten Teaser einen “Mainstream”-Trailer bekommen, der die Kassen klingeln lassen möchte. Nach den Festivals in Telluride und Toronto vom Oscar-Hype erfasst, wird der Film über einen Vielflieger, der durchs Land reist, um Leute zu feuern, allerorten hoch gelobt. Mit der Mischung aus Tragik, Komödie, Wirtschaftskrise und George Clooney hat der Film sicher gute Chancen, auch wenn die Oscar-Saison noch lang ist. Besonders interessant ist allerdings die Frage, ob Clooney, der demnächst auch noch in “The Man Who Stare At Goats” und “Fantastic Mr. Fox” zu sehen bzw. zu hören sein wird, mal wieder einen Hit zu Stande bringt und das ohne Beteiligung von Brad Pitt und zahlreichen Casinos.  “Up in the Air” startet am 4. Februar 2010 in Deutschland.

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Martin Scorseses Adaption eines Romans von Dennis Lehane (“Gone Baby Gone”) wurde zunächst auch als Oscar-Fodder gehandelt, dann aber vom Studio in den Februar verschoben und somit aus dem Rennen genommen. Der zweite Trailer sieht auch eher nach “Kap der Angst” als “Die Letzte Versuchung Christi” aus, was nicht als Kompliment gemeint ist. Andererseits hat Marty schon lange keinen in Gänze überzeugenden Film mehr gedreht (“Bringing out the Dead”?) und seine Filme mit Leonardo DiCaprio sind nicht gerade die Krone der kinematographischen Schöpfung. Ab dem 25. Februar werden wir sehen können, ob Scorsese wieder einen ordentlichen Thriller gedreht hat. Mehr sollte man nach Ansicht des neuen Trailers von Shutter Island erstmal nicht erwarten.

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(via)

Verbraucherhinweise

Zunächst einmal ein Hinweis auf zwei neue Kritiken von mir, die nun beim MANIFEST zu lesen sind. Der neue Film von Barbet Schroeder (“Mord nach Plan”) schickt Benoît Magimel nach Japan und erscheint in Deutschland unter dem Namen Das Geheimnis der Geisha auf DVD. Die Kritik findet man hier. Für leichtere Unterhaltung sorgte beim diesjährigen Fantasy Filmfest I Sell The Dead. Über die Horrorkomödie im Stile von Hammer-Filmen mit Dominic Monaghan und Ron Perlman habe ich auch etwas geschrieben.

Nun zu den wichtigen Dingen des Lebens: Übermäßig hektische (lies: hysterische) Actionfilme von französischen Regisseuren mit internationalem Cast und John Travolta mit Glatze samt manischem Overacting. Nach dem Überraschungshit “Taken” (in Deutschland einfallsreich “96 Hours” genannt) jagt Pierre Morel wiedereinmal Hollywoodstars durch Europa, diesmal eben Travolta und Jonathan Rhys Meyers. Der Red Band-Trailer verdient das Urteil “gut” eigentlich nicht, aber das Ding ist so lächerlich, dass es schon wieder unterhaltsam ist. From Paris With Love startet im Februar 2010 in Deutschland.

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Well done, Colin!

Gestern hat Colin Firth den Preis für den Besten Darsteller in Venedig gewonnen und damit nach Jahren in der britischen RomCom-Hölle endlich mal eine Auszeichnung von internationalem Rang für sich verbucht. Da dachte man schon, dass Firth sich festgefahren hat in mittelmäßigen Komödien, um auf ewig von seiner Paraderolle als Mr. Darcy verfolgt zu werden. Ausgerechnet das Regiedebüt von Modedesigner Tom Ford hat ihm endlich wieder zu einer Honorierung seiner schauspielerischen Leistung verholfen.

In den Kritiken häufig als beste Leistung seiner Karriere ausgerufen, spielt Firth in A Single Man einen englischen Professor im L.A. der frühen 60er Jahre, der den Tod seines Liebhabers (Matthew Goode aus “Watchmen”) nicht verwinden kann. Einen Tag in seinem Leben schildert der Film, basierend auf dem Roman von Christopher Isherwood. Julianne Moore, die offensichtlich geboren wurde für Filme, welche in den 50ern und 60ern spielen, gibt seine Vertraute.

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Serienkiller und Vielflieger

Eigentlich wollte ich nur etwas Werbung für Red Riding machen, einen dreiteiligen TV-Film von Channel 4, der vor kurzem beim Filmfestival in Telluride für allerhand Wirbel gesorgt hat. Der hochgelobte Krimi-Mehrteiler wird in den USA wahrscheinlich im Kino laufen, doch einen ordentlichen Trailer gibt’s leider noch nicht. Stattdessen kann man sich ein 3-minütiges quasi-Making Of und einen 35 Sekunden langen Teaser der düsteren Literaturverfilmung anschauen. In UK ist bereits die DVD-Box erschienen, allerdings ohne Untertitel. Beim Schauplatz Yorkshire durchaus ein Problem.

Telluride hatte jedoch noch mehr zu bieten, was Hypes betrifft und dazu gehörte u.a. Up In The Air, nach eigenen Aussagen der bisher persönlichste Film von Regisseur Jason Reitman (“Juno”). George Clooney spielt einen Vielflieger, dessen Job darin besteht, im ganzen Land Leuten mitzuteilen, dass sie gefeuert werden. Lose basierend auf dem Roman von Walter Kim und mit Clooney in seiner Paraderolle als moralisch fragwürdiger, aber sympathischer Handlanger gewissenloser Konzerne, schallt an der amerikanischen Kritikerfront schon der Oscarbuzz herauf. Sozusagen “Michael Clayton”, nur ohne Shiva und Tilda Swinton.

Der ernsthafte “Hier kommt ein wichtiger Film”- Ton des Trailers hängt wohl damit zusammen, dass Reitman, selbst leidenschaftlicher Bonusmeilensammler, das Ding selbst geschnitten hat. Dennoch sehr ansehnlich, das ganze. Bei YouTube SlashFilm kann man die zwei Minuten ebenfalls einsehen. “Up In The Air” startet am 4. Februar 2010 in Deutschland.

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