Warning: Stupid Tagline Ahead

Den ersten Teaser für das Remake von Clash of the Titans als gut zu bezeichnen, maße ich mir an dieser Stelle nicht an, aber sagen wir es mal so: Hat bei dem Filmtitel irgendjemand etwas anderes erwartet? Die Pluspunkte: Angeblich hat Matt Bellamy von Muse etwas mit dem Score des Films von Louis Leterrier zu tun. Um ein ominöses Gerücht nicht als einzigen Lichtblick stehen zu lassen, sei hier noch erwähnt, dass Liam Neeson den Göttervater Zeus spielt und Ralph Fiennes den (Bösewicht?) Hades. Der immer wieder sehenswerte Danny Huston (“X-Men Origins: Wolverine”) gibt den Meeresgott Poseidon und Mads Mikkelsen einen Charakter namens Draco. Wenn das allein mal nicht das Geld für die Eintrittskarte rechtfertigt…

Die dunklen Wolken am Horizont verkehren dagegen unter dem Namen Louis Leterrier (“Der Unglaubliche Hulk”) und verdächtigerweise wurde beim Teaser vergessen, den Schriftzug “From the Writers of Aeon Flux  and Crazy/Beautiful” einzufügen. Sam Worthington hat hier neben “Avatar” und “Terminator: Salvation” außerdem eine weitere Chance, dem ihn umgebenden Hype endlich gerecht zu werden. Er spielt nämlich den Perseus, der sich ab dem 1. April 2010 auch in Deutschland mit den Titanen clashen wird.

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Kontrapunkt: Krieg dem Feind

Mal wieder ein martialischer Kontrapunkt, indem Nazis und Entführern auf die Omme gehauen und der repressiven Gesellschaft der Stinkefinger gezeigt wird. Im bildlichen Sinne, versteht sich.

Inglourious Basterds (USA/D/F 2009)

Vorsicht: Der Filmtitel schreibt sich aufgrund von Tarantinos Rechtschreibschwäche genau so und nicht anders. Unter dem „richtig“ geschriebenen Titel findet man nur ein italienisches Trash-Movie, an dem sich dieses Fast-Meisterwerk um eine amerikanisch-jüdische Truppe, die im Frankreich des 2. Weltkriegs auf Nazijagd geht, nur lose orientiert. Wieso nur Fast-Meisterwerk? Weil Tarantino sich wie eh und je nur in seinem eigenen Referenz-Universum verliert, welches von Western (grandios: die Anfangssequenz) über Exploitation (wenn anzunehmen ist, dass von den Basterds am Leben gelassene Nazis ihre Uniformen irgendwann auch mal ausziehen) bis hin zum leicht entzündlichen Filmmaterial und Kino (als Handlungsort) selbst reicht. Das ist zwar stylish postmodern, aber wirkt eben bei dem Fakt, dass keine wirkliche Geschichte existiert, seltsam nichtig. Ohne Christoph Waltz, der für mich ins Rennen um den Nebenrollen-Oscar 2010 gehört, wäre die Ansammlung von Absurditäten nur halb so hochklassig. [SPOILER] Dafür hätte ich gern auf das Dilettieren der nervigen Diane Kruger verzichtet, deren Ableben im Film man durchaus genießt. [SPOILER ENDE] Für die einen Kino pur und Tarantinos bester Film seit Langem, für die anderen nur der beste Film, der derzeit in den Kinos der Republik läuft.

96 Hours (F 2008)

Ein Ex-Secret Service-Spezialagent geht mit aller Gewalt gegen die Entführer seiner Tochter vor. Zugegebenermaßen ist Charaktermime Liam Neeson in diesem Rachethriller eher verschenkt, doch seine Leistung ist in all den brutalen Gekämpfe und Geballere nur als äußerst solide zu bezeichnen. Die weiteren Figuren (allen voran Famke Janssen als dessen Ex-Frau) lassen jedoch jegliche Konturen vermissen. Bei diesem ausgesprochen deftigen und – trotz aller Schlichtheit bei der Story – kurzweiligen Männerfilm nerven akut einzig verwackelte Handkameraaufnahmen, die man bei Actionszenen bei all den (Möchtegern-) Hollywoodregisseuren unter Strafe stellen sollte. Man merkt auch abseits der fernen Referenz an Profikiller Leon, der auch im Sessel schlief, dass Luc Besson seine Finger mit im Spiel hatte: an der Inszenierung gibt es sonst nichts zu mäkeln.

Der Baader Meinhof Komplex (D/F/CZ 2008)

Oder: Wie Bernd E. immer wieder versucht, mit überambitionierten Projekten endlich einen Oscar zu gewinnen. Immerhin hat es „Der Baader Meinhof Komplex“ nach „Der Untergang“ auch auf die Liste der Nominierten für den „Besten nicht-englischsprachigen Film“ der Academy geschafft, doch leiden beide Filme dramaturgisch unter ihren hohen Ansprüchen. Entweder bei der Rekonstruktion vom Ende des Dritten Reichs aus deutscher Sicht (und vielen Blickwinkeln) oder der Geschichte der den Kapitalismus bekämpfenden RAF von 1967 bis Hanns Schleyers Tod 1977. Semi-dokumentarisch, akribisch nach Stefan Austs gleichnamigem Bestseller und enorm vollgepackt mit Fakten, versteht sich. Für mich, dessen Geschichtsunterricht mit der Gründung zweier deutscher Staaten endete, war es durch die Vielzahl von Erzählsträngen, Geschehnissen und Figuren nur schwer möglich, immer folgen und sie in den Kontext setzen zu können. Zeitgeschichte kann also – so beweist der technisch nahezu perfekte Film – durchaus brisant sein, aber eben auch zu voraussetzungsreich und nur schwer verdaulich.

Taken: You don't mess with Liam Neeson

Da denkt man noch, Liam Neeson würde sich nur noch mit schnell dahinsterbenden Nebenrollen in Blockbustern zufrieden geben und plötzlich kommt so ein Trailer daher, der einen umhaut und den Glauben an den irischen Hünen zurückgibt.

Taken, gedreht vom französischen Regisseur und Kameramann Pierre Morel (u.a. The Transporter), dreht sich um einen Ex-Spion, dessen Tochter entführt wurde.

Mehr will ich gar nicht schreiben. Man sollte sich einfach mal den Trailer anschauen und hinterher wieder beruhigen…

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