The Mission (HK 1999)

Triadenboss Lung hat es satt, dass er einen Attentatsversuch nach dem anderen überstehen muss. Mal ehrlich, wem würde das nicht bitter aufstoßen? Lung jedenfalls zieht die Konsequenzen und besorgt sich fünf Bodyguards: Den aufbrausenden Roy (Francis Ng), den eiskalten Curtis (Anthony Wong), den versierten Scharfschützen Mike (Roy Cheung), den unerfahrenen Shin (Jacky Lui) und den passionierten Erdnusskonsumenten James (Lam Suet).

Was tun Bodyguards so den ganzen Tag? Wenn sie nicht gerade Whitney Houston beim Singen zu hören, warten sie. Sie warten darauf, dass ihr Boss das Haus verlässt. Sie warten darauf, dass er aus dem Büro kommt. Sie warten darauf, dass irgendein Verrückter oder Geschäftskonkurrent aus der Reihe springt und seine Waffe auf ihren Schutzbefohlenen richtet. Der irrsinnige deutsche Untertitel “Ihr Geschäft ist der Tod” sollte wirklich niemanden in die Irre leiten. Natürlich sterben Menschen in The Mission, aber ein Bodyguard, dessen Geschäft der Tod ist, dürfte sich nicht lange im Business halten.

Genau das wusste auch Regisseur Johnnie To, als er vor fast zehn Jahren diesen Film drehte. Anstatt ein actiongeladenes Shootoutspektakel in die Kinos zu bringen, entschied er sich für einen schicken Ensemblegangsterfilm mit komödiantischen Zügen. Entsprechend der Prämisse verbringen Curtis, Roy und die anderen die meiste Zeit mit Warten. In jedem anderen Film wäre dies in Langeweile, Arthouseintellektualität oder beides in einem ausgeartet. Das passiert natürlich nicht bei Johnnie To.

Das Herumstehen und herumsitzen bringt die einander fremden Figuren zwangsläufig näher. Das geschieht jedoch nicht durch Märchenerzählerdialoge (“Ich habe zwei Kinder, einen Hund und vor drei Jahren eine neue Waschmaschine gekauft…”). Diese wortkargen Männer können sich ja nicht die Seele vom Leib labern. Kleine Beiläufigkeiten formen die Gemeinschaft. Da gerät das Spiel mit einem Papierbällchen schon mal zum Highlight des Tages. Kommt dann doch der erwartete Angriff, so ist selbst die unausweichliche Schießerei vom Warten geprägt. Wann verrät der Gegner sein Versteck? Wer macht den ersten Schritt? Tos Inszenierung passt sich dem an. Totalen zeigen oft einen unbewegten, tiefen Raum, in dem die Akteure aufgereiht sind, wie die Eckpunkte einer geometrischen Konstruktion.

Die Reaktionen der fünf Bodyguards sind von Herausforderung zu Herausforderung immer perfekter auf einander abgestimmt. Gegen Ende funktionieren sie wie ein Schweizer Uhrwerk. Ausgerechnet dann macht ein Auftrag sie zu Feinden: Shin hat die Frau des Bosses verführt und soll dafür büßen. Den Auftrag erhält ausgerechnet einer seiner vier Kollegen. Mit etwa 80 Minuten ist The Mission dem unkomplizierten Plot entsprechend kurz, auch wenn man sich am Ende wünscht, der Film würde noch eine Weile in Hongkong verweilen. Getragen wird The Mission von Charakterdarstellern, deren Spiel es sichtlich zu Gute kommt, dass sie sich schon seit Jahren kennen. Es macht ganz einfach Spaß diesen Bodyguards beim Warten zuzusehen.

Überhaupt ist The Mission von einer Leichtigkeit, einer coolen Lässigkeit geprägt, die im Wesentlichen von der Musik und den Darstellern herrührt. Heroic Bloodshed ist das nicht, denn die Helden sind keine heroischen Übermenschen. Realismus sieht auch anders aus. Johnnie To hat stattdessen einen spannenden Gangsterfilm gedreht, der von seinen präzise skizzierten, sympathischen Charakteren lebt und auch die ein oder andere sehenswerte Actionsequenz aufweist. To muss sich nur nicht – im Gegensatz zu anderen Filmemachern – mühsam von einem Schusswechsel zum nächsten hangeln. The Mission ist absolute Perfektion von Anfang bis Ende. Wie ein Schweizer Uhrwerk.

Taken: You don't mess with Liam Neeson

Da denkt man noch, Liam Neeson würde sich nur noch mit schnell dahinsterbenden Nebenrollen in Blockbustern zufrieden geben und plötzlich kommt so ein Trailer daher, der einen umhaut und den Glauben an den irischen Hünen zurückgibt.

Taken, gedreht vom französischen Regisseur und Kameramann Pierre Morel (u.a. The Transporter), dreht sich um einen Ex-Spion, dessen Tochter entführt wurde.

Mehr will ich gar nicht schreiben. Man sollte sich einfach mal den Trailer anschauen und hinterher wieder beruhigen…

[youtube=http://de.youtube.com/watch?v=9IwGK_VVS3I]

The Happening. Ein erster Einblick

M. Night Shyamalan hat’s mal wieder getan. Der Meister des Suspense-Horror-Thrillers, oder wie auch immer man seine Werke einordnen will, dieser Shyamalan hat einen neuen Film gedreht. Mark Wahlberg hat die Hauptrolle übernommen. Er scheint der Star zu sein, der neben Martin Scorsese am meisten von The Departed profitiert hat.

Aber zurück zu Shyamalan, der überaus talentiert zu sein scheint und seit The Sixth Sense seinen Filmen stets den eigenen Stempel aufdrückt.

Schade ist nur, dass er es nicht gebacken kriegt, mal das Genre zu wechseln. So wird er weiterhin an seinem ersten großen Erfolg gemessen werden. So wird weiterhin jeder seiner Filme einen Punktabzug erhalten, wenn kein ordentlicher Twist drin ist. So wird er weiterhin “nur” der Genreregisseur sein.

Den Trailer zu seinem neuen Film, The Happening, kann man sich dennoch reinziehen.
Bei uns startet der Film am 12. Juni.
[youtube=http://de.youtube.com/watch?v=_QlcJwZwDF4]

Tintenherz verschoben

Das Hin und Her um den Starttermin der Cornelia Funke-Verfilmung Tintenherz (Inkheart) mit Brandon Fraser und Andy Serkis hat nun eine neue Stufe erreicht.

Wohl auf Grund des andauernden Autorenstreikes in Hollywood wird der Film nun doch erst Ende 2008 oder Anfang 2009 anlaufen und nicht, wie anfangs geglaubt, im März.

Die IMDB gibt den US-Starttermin als den 30. Januar 2009 an. Bei Kino.de steht der 18.12.2008.

Die Fans der deutschen Autorin müssen sich also noch mindestens ein Jahr gedulden.

Zum Zeitvertreib kann man sich ja noch einmal den Trailer anschauen.

Trailer: Cloverfield

Wie sieht das Monster aus? Diese und andere Fragen haben sich in den letzten Wochen und Monaten im Internet gehäuft.

Seit dem 31.01. dürfen auch wir Deutschen in die Kinos rennen, um das Katastrophenmonsterspektakel Cloverfield anzuschauen, dessen vorangegangener Hype mit seinen schlauen Internet-Vermarktungsstrategien mal wieder die drei Kopfschmerz erzeugenden Worte “Blair Witch Project” ins Gedächtnis ruft.

Eine Fortsetzung ist wohl schon geplant.
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=jQJ-X-xgj-c]