Wollmilchcast #3 – Matthias & Jenny reden über Der große Gatsby

The Great Gatsby
(c) Warner

Nach den mal mehr, mal weniger befriedigenden Actionfilmen Star Trek Into Darkness und Fast & Furious 6 reden wir im dritten Wollmilchcast von Das Filmfeuilleton und the-gaffer.de über Baz Luhrmanns neue Literaturadaption, die vor zwei Wochen in den deutschen Kinos angelaufen ist. Mit Der große Gatsby hat sich der Australier das great american novel schlechthin als Vorlage gesucht. Ob die dreidimensionale Reise in die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts hält, was Leo im obigen, leider Off-Kommentar-freien Bild verspricht, erfahrt ihr im Podcast. Außerdem sprechen Matthias und ich über den neuen Trailer für The World’s End von Edgar Wright, White Material von Claire Denis und die Terrence Malick-Retro im Arsenal.

Als kostenlosen Bonus gibt es diesmal eine authentische Neuköllner Soundkulisse.

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Wehe, wenn sie losgelassen – Django Unchained (USA 2012)

Nach dem Abspann werden drei Sklaven in einem Käfig zu sehen sein, die vollkommen perplex einem längst verschwundenen Reiter nachschauen und sich auf das eben Geschehene keinen Reim machen können. Sinnbildlich stehen sie für all die Menschen in Django Unchained, die Dinge sehen, die in ihre Welt einfach nicht zu passen scheinen. Zu Beginn tötet Django (Jamie Foxx) drei Plantagenaufseher unter den Augen verwunderter Sklaven und unter den verträumten Zweigen von wunderschönen Weiden. Wie aus einem Traum scheinen die Umstehenden aufzuwachen und ihre Möglichkeiten zu erkennen, die Welt nicht einfach nur hinzunehmen, wie sie sie kennen.

Vielleicht ist es dieses Bild, welches Django Unchained am besten zusammenfasst, denn es handelt sich um einen Film, der jedem freiwilligen Kinogänger in manchen Teilen der USA vor nicht mal 50 Jahren ein brennendes Kreuz vor der Haustür beschert hätte – bestenfalls. Während fast alle amerikanischen Western das Thema der Sklaverei ausblenden, legt Quentin Tarantino den Finger in eine Wunde. Eine Wunde die gerne unter den Tisch gekehrt wird, weil sie auch nach 150 Jahren seit offizieller Abschaffung der Sklaverei in den USA noch tief sitzt. Alleine die Debatte, dass zu oft das Wort „Nigger“ im Film falle, spricht Bände. Manch einer könnte wohl besser schlafen, wenn weiße Sklavenhalter im 19. Jahrhundert immer respektvoll Afroamerikaner gesagt hätten.

Tarantino gehört aber zu der Sorte, die quälende Geister der Vergangenheit (und Gegenwart) nicht verdrängen wollen, sondern der sie mit comichaft überzogener Gewalt und coolem, dreckigen Witz exorzieren möchte. Django Unchained ist so gesehen der letzte Teil einer Trilogie, in der er vorzugsweise kaukasischen Männern dafür Absolution verspricht, dass sie Teil der über Leichen gehenden männlichen, weißen Vorherrschaft des Westens sind. Konnte man(n) sich bei Death Proof noch an Frauen erfreuen, die einem Frauenmörder zusammenschlugen, so waren es bei Inglourious Basterds Juden, denen man bei der freudigen Abschlachtung von Nazis zusehen konnte. Nun ist es eben ein Afroamerikaner, der Sklavenhältern und –händlern vorführt und in einen brutalen, verdienten Tod schickt. Ich möchte niemanden, keiner Frau, keinem Juden und keinem Schwarzen ihren Spaß an den Filmen von Tarantino absprechen. Sie sind vieldimensional genug, dass sie jedem etwas bieten können. Aber aus Sicht dieser Reihe von Filmen ist klar, was Tarantino macht. Gelassen lässt er die mythisch überhöhten Bösewichte der Welt ihren genüsslich gefeierten Tod finden. Wenigstens in der Phantasie soll die Welt gerecht sein. Er gewährt sich und seinesgleichen (wozu ich mich wohl auch zählen muss) einen kunstvoll inszenierten Ablass. Und damit bewegt er mehr auf einem Weg zu einem offenen Dialog auf Augenhöhe, als alle Verbote unangenehme Dinge an- und auszusprechen.

Django wird von Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (Christoph Waltz) „freigekauft“ und zu seinem Partner gemacht. Sie schließen einen Pakt. Hilft Django Schultz bei der Ergreifung dreier Ganoven, hilft der deutschstämmige Ex-Zahnarzt ihm bei der Befreiung seiner Verlobten. Einziges Problem ist Großplantagenbetreiber Calvin Candie (Leonardo DiCaprio), der nicht daran interessiert ist, Broomhilda (Kerry Washington) gehen zu lassen. So simpel der Plot auch ist, so sehr schmückt ihn Tarantino aus. Manchmal ist zu spüren, dass er 10 Jahre an dem Drehbuch gearbeitet hat. So schlägt die Handlung mitunter orientierungslose Haken, die krampfhaft nach einem passenden Ende suchen und Django Unchained mitunter recht fahrig machen. Gleichzeitig ist Tarantino aber auch auf dem Höhepunkt seiner Dekadenz angelangt. Kein Einschub, kein Umweg scheint ihm zu weit, um nicht noch rassistische Südstaatler der Lächerlichkeit preiszugeben. Mit Eleganz und Selbstvertrauen baut er auch so überflüssige wie witzige Szenen ein, wie die Diskussion eines Ku-Klux-Klan-Mobs, der fast das Lynchen über das Rumgezicke über die Qualität der Kapuzen zu vergessen droht.

Wer also einen klassischen Italo-Western erwartet, wird enttäuscht werden. Es ist ein typisches Tarantino-Conversation-Piece mit Gewaltausbrüchen geworden, das häufig und gerne die Filmgeschichte zitiert. So prahlt Django, der auch eher an Terence Hill als an Franco Nero angelehnt scheint, vor seiner Geliebten mit seinen Reitkünsten, wie es schon ein anderer in Vier Fäuste für ein Hallelujah tat, nur das diesmal das Titellied von Die rechte und die linke Hand des Teufels läuft. Django Unchained gleicht so vielmehr einem Film wie Inglourious Basterds, auch wenn die Menschen diesmal etwas andere Hüte tragen. Aber wer braucht schon aufgewärmte Filmstile, wenn er einen Tarantino in Erzähllaune auf dem Weg in eine gerechte Welt haben kann?

Inception (USA/GB 2010)

Für Meta-Auseinandersetzungen um die Diskussionen, den Hype und den Backlash der Hype-Hasser ist hier leider kein Platz. Christopher Nolans Inception ist ambitioniert bis in die letzte Einstellung, will E- und U-Film sein und bildet somit ein seltenes Geschöpf im Blockbustersommer des Jahres 2010. Ob man im Nachhinein gern das Geld für die Kinokarte ausgegeben hat, wird nicht unwesentlich davon abhängen, wie man zu den anderen Filmen des Regisseurs steht. Das eigentlich Traurige ist nun, dass “Inception” in Bezug auf die Fähigkeiten seines Machers keinerlei Neuigkeiten bereithält. Wie in vielen seiner Filme baut Nolan ein diegetische Welt, über die nur er die Kontrolle besitzt. So komplex konstruiert ist sie wie die Stadtaufsichten, welche er in “Inception” so gern einbaut. Diese Kontrolle gibt er ausgerechnet in einem Film, der mit seiner verschachtelten Traumthematik nach einer ausnahmslosen Subjektivität schreit, nie aus der Hand. Man denke dagegen an “Memento”, der seine Wirkung allein aus der Fixierung auf den Blickwinkel der Hauptfigur gezogen hat und ziehen konnte. Während sich Martin Scorsese im ähnlich gelagerten “Shutter Island”  auf Gedeih und Verderb auf die Sicht des Cops Teddy einlässt mit allen Konsequenzen, welche diese Entscheidung mit sich bringt, ist Nolans allwissender Blick zu jeder Zeit zugegen. Selbst im Finale, in dem mehrere Schichten von Träumen-in-Träumen durchlaufen werden, bleibt uns der kalte Blick des Puppenspielers nicht erspart. So souverän diese Parallelmontage auch gehandhabt wird, so einfallslos ist sie im Grunde. Träume sind in “Inception” nichts weiter als lineare Geschichten, die den Gesetzen der nächst höheren Ebene – des jeweiligen “Levels” darüber – unterliegen. Wie das Drehbuch wurden sie geplant, verbessert, perfektioniert. Damit gleicht der Film dieses Sommers™ einer Dominokette, eingefangen in einer Mise en abyme.

Der fabelhafte Trailer lügt deshalb ein Werk vor, das keiner zu sehen bekommen wird. Einen Film, in dem die unendlichen Möglichkeiten der menschlichen Vorstellungskraft erkundet werden, in dem Paris auf den Kopf gestellt wird, nur weil ein Geist es so befiehlt. Die entsprechende Szene in “Inception” ist dabei nichts anderes als ein überflüssiger Augenschmaus. Ellen Page darf als Architektin der Traumwelten beweisen, was sie drauf hat. Da verbringen die Gedankendiebe sozusagen ein paar Minuten in Q’s Labor. Da werden die Schauwerte angedeutet, bevor das eigentliche Abenteuer losgeht. Für den Rest des Films ist Ariadne (Page) nicht dafür zuständig, den traumatisierten Dieb Cobb (Leonardo DiCaprio) durch ein Labyrinth in die Freiheit zu führen, wie es ihr Name suggeriert. Sie führt uns, die Zuschauer, ein in die Regeln der Inception und hilft mit ihrer endlosen Fragerei, den überladenen Plot und das Vokabular dieser seltsamen Profession zu verstehen. Wie Page werden auch die meisten anderen Darsteller als Randfiguren verschwendet; ganz einfach weil ihnen kein Charakter geschenkt wird. Einzig Tom Hardy als Fälscher innerhalb der Diebesbande kann hier seine eindrucksvolle Visitenkarte hinterlegen und empfiehlt sich als Actionheld, der all das besitzt, was einem wie Sam Worthington fehlt.

Doch reden wir nicht weiter von Schauspielern, denn um die geht es weder Nolan noch seinem Drehbuch. Was “Inception” in meinen Augen am meisten schadet, ist seine Ausgangsidee: Dass man Träume soweit konstruieren kann, bis ihr künstliches Wesen nicht mehr von der Realität mit all ihren Einschränkungen zu unterscheiden ist. Nur so kann die Diebesbande um Cobb Gedanken stehlen und Ideen in einen fremden Geist implantieren. Kontrolle ist das Stichwort. Die Kontrolle – so schreit das Drehbuch von allen Ecken und Enden – entgleitet Cobb, da sich die Erinnerungen an seine verstorbene Frau (verführerisch wie immer: Marion Cotillard) in seine Arbeit drängen. Die Kontrolle lässt sich der Film-(Traum-)Architekt Nolan jedoch niemals wirklich aus den Händen nehmen. Irrationalität oder Surrealität, die unvorhersehbare Aufhebung der Naturgesetze in absurden Situationen –  eben die Mitbringsel des Unbewussten – werden entweder vollständig ignoriert oder auf den Trainingsplatz verbannt. Stattdessen erstickt “Inception” all jene faszinierenden Fragen und Geheimnisse um die Funktionsweise des menschlichen Geistes in der langweiligen Ästhetik eines Actionthrillers. Dessen Gesetze verlangen es schließlich so. Diese zu brechen, hieße ein paar Steine aus der Dominokette einfach an einen anderen Ort zu stellen. Sich auch nur im entferntesten der Gefahr zu stellen, das ganze minutiös aufgebaute Kartenhaus mit Namen “Inception” in sich zusammenfallen zu lassen, ist nicht Nolans Sache. Vielleicht will er es nicht. Vielleicht kann er es gar nicht.

Shutter Island (USA 2010)

Schon der Trailer von Martin Scorseses Shutter Island hat ein kleines Raunen in der vielsprachigen Filmcommunity verursacht.  Der würde nämlich den Twist verraten, hat man hie und da verkündet. Kenner der Buchvorlage von Dennis Lehane  klinkten sich ein in den Chor und schon wurde gespannt darauf gewartet, wie der Film diesen Fauxpas im Marketing ausbügelt. Liest man nun die Kritiken zum neuen Scorsese, scheint “Shutter Island” in der Bewertung irgendwo zwischen zwei Polen zu schwanken: Der Film droht zum einen, auf den erwähnten Twist reduziert, zum anderen als Genre-Übung eines Altmeisters abgetan zu werden. Die einen bemängeln die Vorhersehbarkeit (dazu später mehr), die anderen die oberflächlichen Freuden, welche er bietet. In jedem Fall aber ist “Shutter Island” ein absolut typischer Scorsese und dieses Urteil bezieht nicht nur seine Markenzeichen, sondern auch seine wiederkehrenden Problemzonen mit ein.

Über die weite See fährt zu Beginn das Schiff, welches den Marshal Teddy (Leonardo DiCaprio) und seinen Partner Chuck (Mark Ruffalo) zum düsteren Ashecliff Hospital auf Shutter Island bringen soll. Es ist eine Fahrt aus dem Nichts zur von Wellen umwogten Insel. Das Schiff schält sich dabei  in einer Einstellung gar aus dem Nebel heraus, als hätte „Fluch der Karibik“ Pate gestanden. Es ist die Ankündigung des Genres mit Hilfe eines visuellen Klischees, aber genauso eine Warnung; eine Warnung an den Zuschauer, dass das Shutter Island, welches wir zu sehen bekommen werden, kein gewöhnlicher Ort ist, kein normaler Tatort. Inszeniert wie ein Geisterschloss wird es von einem dazu passenden Geisterschiff besucht, dem der Held entsteigt. Eine Patientin (Emily Mortimer) ist verschwunden (die Genre-Klischees häufen sich), ihr behandelnder Arzt zufällig verreist (die Alarmglocken des Rezeptions-erprobten Zuschauers beginnen im Hinterkopf zu läuten), die Verantwortlichen der Anstalt scheinen an einer Aufklärung nicht sonderlich interessiert zu sein (hier wird etwas vertuscht!). Ungereimtheiten in den Patientenakten und verschreckte Insassen führen Teddy zum Schluss, das etwas faul ist in der Anstalt Ashecliffe und er ist der Mann, der dem auf den Grund gehen muss.

„Shutter Island“ wäre jedoch kein Scorsese, wenn der Protagonist sich nicht selbst durch seinen Wahn in Gefahr bringen würde. Hinzu kommt noch das Problem der Sympathie, denn Scorsese-Helden wollen wir nicht unbedingt kennenlernen. Lieber betrachten wir ihren Verfall (Jake La Motta), ihre Selbstzerstörung (Howard Hughes), die Sogwirkung, von der sie sich in eine Spirale der Gewalt ziehen lassen (Travis Bickle). Diese Scorsese-Helden tragen meist selbst Schuld an ihrem Untergang, weshalb die distanzierte Beobachtung ihrer implodierenden Energie eher der Arbeit an einem Seziertisch gleichkommt als der eines meisterhaften Erzählers, der uns in die Aufs und Abs ihrer Lebensbahnen förmlich einnäht. Das hat Scorsese schon in „Mean Streets“ durchexerziert und „Shutter Island“ ist keine Ausnahmeerscheinung. Mit seiner zu jeder Zeit angespannten (lies: angep***ten) Mimik wandert Teddy über die Insel und markiert den abgehärteten Cop, dessen Umgangston in wenigen Sekunden in Handgreiflichkeiten umschlagen kann. Dass DiCaprio für die Rolle des Teddy, wie in den meisten anderen Filmen der letzten Jahre auch, fehlbesetzt ist, kann kaum mehr als Überraschung bezeichnet werden. Der Scorsese-Held steht dem Mann mit den weichen Gesichtszügen nicht, er wird ihm nie entgegenkommen. Das sind freilich Rollen für Robert DeNiro, Daniel Day Lewis, den Nic Cage der neunziger Jahre.

Diese Erkenntnis ändert jedoch nichts daran, dass wir nun vor diesem Film mit Namen „Shutter Island“ stehen und DiCaprio als Teddy einen erneuten Versuch unternimmt, die männliche Härte mit verbissener Überspanntheit zu simulieren. So angestrengt sein Spiel gerade im Angesicht solcher Veteranen wie Ben Kingsley, Max von Sydow, aber auch seiner Film-Ehefrau Michelle Williams wirkt, so sinnig ist eigentlich ihre entfremdende Wirkung. Teddy ist unser roter Faden im Irrenhaus, doch ohne Umschweife zieht der Film die Vernunft desselben in Zweifel. Seine Frau ist gestorben, ermordet von einem Feuerteufel und der qualvolle Verlust verfolgt den Witwer in seinen (Tag-)Träumen. Die von Scorsese farbenprächtig inszenierten Albträume strotzen vor großzügig eingesetzten C.G.I.-Bildern. Demgleich ist jedoch auch die unruhige See, über welche die Cops zu Beginn tuckern, eine vom Computer generierte Rückprojektion; ist Shutter Island selbst von Anfang an in seiner Anhäufung der visuellen Topoi eine offensichtlich digitale Vision.

Scorseses Irrenhaus-Film ist also wie schon sein Remake von J. Lee Thompsons “Kap der Angst” ein überaus selbstreflexiver Genrefilm, sozusagen der Tarantino in seiner sowieso schon an Genres orientierten Filmografie. Ebenso wie jener erste Blockbuster seines Oeuvres ist “Shutter Island” mit psychologischen Nuancen versetzt, die dem Thriller nicht unbedingt zufliegen. War es im Remake noch die Psychoanalyse und die Gefahr der sexuellen Befreiung und damit der Zersetzung der Familie, die der Ex-Häftling Max Cady (DeNiro) verkörperte, ist “Shutter Island” durchzogen von Formen der Traumabewältigung im Kleinen (die schreckliche Tat) und im Großen (der Holocaust). Deswegen sind die überzeugenden Argumente für den neuen Scorsese kaum an seiner Genre-Oberfläche (Suspense! Horror! Thriller! und natürlich Twist!) zu finden. Der Scorsese-Held wird in “Shutter Island” vom Kind der Einwanderer in den amerikanischen Helden verwandelt, einen früheren Soldaten, der an der Befreiung Dachaus Teil hatte. Doch der Held ist gebrochen. Er wurde von seinen Traumata verzehrt, weshalb der Film als verschachtelter Kommentar jüngerer zeitgeschichtlicher Ereignisse weitaus befriedigender ist als irgendeine überraschende Wendung.

Up in the Shutter Island

Wie dem höchst einfallsreichen Titel dieses Posts zu entnehmen ist, geht es an dieser Stelle um zwei Filme, namentlich Up in the Air von Jason Reitman (That Juno Guy) und Shutter Island, neuester B-Movie-Ausflug von Martin Scorsese (so’n Kumpel von Leo).

Reitmans Up in the Air hat nach dem ernsthaften, vom Regisseur selbst geschnittenen, ersten Teaser einen “Mainstream”-Trailer bekommen, der die Kassen klingeln lassen möchte. Nach den Festivals in Telluride und Toronto vom Oscar-Hype erfasst, wird der Film über einen Vielflieger, der durchs Land reist, um Leute zu feuern, allerorten hoch gelobt. Mit der Mischung aus Tragik, Komödie, Wirtschaftskrise und George Clooney hat der Film sicher gute Chancen, auch wenn die Oscar-Saison noch lang ist. Besonders interessant ist allerdings die Frage, ob Clooney, der demnächst auch noch in “The Man Who Stare At Goats” und “Fantastic Mr. Fox” zu sehen bzw. zu hören sein wird, mal wieder einen Hit zu Stande bringt und das ohne Beteiligung von Brad Pitt und zahlreichen Casinos.  “Up in the Air” startet am 4. Februar 2010 in Deutschland.

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Martin Scorseses Adaption eines Romans von Dennis Lehane (“Gone Baby Gone”) wurde zunächst auch als Oscar-Fodder gehandelt, dann aber vom Studio in den Februar verschoben und somit aus dem Rennen genommen. Der zweite Trailer sieht auch eher nach “Kap der Angst” als “Die Letzte Versuchung Christi” aus, was nicht als Kompliment gemeint ist. Andererseits hat Marty schon lange keinen in Gänze überzeugenden Film mehr gedreht (“Bringing out the Dead”?) und seine Filme mit Leonardo DiCaprio sind nicht gerade die Krone der kinematographischen Schöpfung. Ab dem 25. Februar werden wir sehen können, ob Scorsese wieder einen ordentlichen Thriller gedreht hat. Mehr sollte man nach Ansicht des neuen Trailers von Shutter Island erstmal nicht erwarten.

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(via)