Across the Universe (USA 2007)

“Images of broken light which dance across before me like a million eyes that call me on and on across the universe”

Queen-Musicals, Abba-Musicals, nun sogar ein Udo Jürgens-Musical in Hamburg. Hat man sich erstmal vor einer aufdringlichen TV-Werbeveranstaltung zum Thema in einer einsamen Ecke versteckt, da schleicht sich von hinten schon listenreich die nächste Nostalgieshow an.

Mit Nostalgie hat “Across the Universe” nicht viel zu tun, auch wenn die hier rekreierte Beatles-Ära ganz genau so aussieht, wie wir Nachgeborene sie uns in den Stunden der Ernüchterung über unsere Gegenwart vorstellen.

Julie Taymors Musical, das zur Abwechslung mal nicht auf einer uninspirierten Bühnenshow basiert, funktioniert im Grunde nach dem in Anlehnung an Rick Altmans Genre-Theorie formulierten Prinzip: “Boy meety girl, boy sings with girl, boy gets girl.”

Besagter Boy ist der britische Hafenarbeiter und Freizeitmaler Jude (Jim Sturgess), der sich in den 60ern nach Amerika einschifft, um zum ersten Mal seinen Vater zu treffen. In Princeton trifft er genau diesen und den abgedrehten Studenten Max (Joe Anderson), dessen Schwester wiederum das Girl mit Namen Lucy (Evan Rachel Wood) ist.

Zusammen geht’s ab ins Demo-geschüttelte New York. In der dortigen WG lernen sie die Sängerin Sadie kennen, eine wilde Mischung aus Led Zep-Sänger Robert Plant und Rockröhre Janis Joplin. Ihr Gitarristenfreund JoJo erinnert auch nicht zufälligerweise an Jimi Hendrix. “Across the Universe” ist vollgespickt mit Referenzen, die sich nicht nur auf die Beatleshistorie beschränken.

Beginnt der Film noch auf Seiten Lucys mit Songs aus der Frühphase der Beatles, um das geordnete Heim, dessen Fünfzigerjahre-Heile-Welt-Vorstellungen zu unterstreichen, geht’s spätestens in New York ernsthaft zu. Antikriegsdemos und Bürgerrechtsbewegung wechseln sich ab mit Drogentrips aufs Land zu Timothy Leary-ähnlichen Gurus. Natürlich wird alles sehr schnell ernst. Judes neutraler Künstlerstatus kollidiert mit dem politischen Engagement seiner Freundin, Max wird eingezogen, usw.

Die bereits erwähnten Referenzen dehnen sich auch auf die Besetzung aus. So steht auf einmal Joe Cocker an der Ecke und singt seine Interpretation von “With a little Help from my Friends”. Das ist noch akzeptabel, wenn auch ablenkend, schließlich hat der Mann all das miterlebt.

Kommt dann jedoch Doctor Robert alias Bono alias “das ist doch der bebrillte und bemützte Sänger von U2, die in den 80ern ihre besten Alben veröffentlicht haben” dazu und singt “I am the Walrus”, ist die Begründung seiner Anwesenheit im Film nicht nachvollziehbar und sein Auftritt hat nur noch den “Hey, das ist Bono!”-Effekt.

Sieht man davon ab, den Film wegen seiner Episodenhaftigkeit im Mittelteil (in dem auch Bono auftritt) zu verurteilen, hat man immer noch ein verdammt gutes Musical vor sich stehen. Das liegt einerseits an den Songs (“Was kann man da schon bei einem Beatles-Musical falsch machen?”, fragt die aufdringliche Fanstimme in meinem Kopf), andererseits am Einfallsreichtum des Films.

“Across the Universe” wird nur im seltensten Falle zur Nummernrevue (eben in diesem Drogenmittelteil). Im Endeffekt haben die Lieder alle ihre inhaltliche Funktion zu erfüllen. Am besten und emotional ergreifensten gelingt dies bei Strawberry Fields Forever, Happiness is a Warm Gun und With a little Help from my Friends. Lied und Story stehen in absolutem Einklang miteinander, das eine ergänzt das andere.

Die Visualisierungen der Gesangseinlagen sind allesamt berauschend, wenn auch das ein oder andere Mal unnötig überladen (Being for the Benefit of Mr. Kite, “gesungen” von Eddie Izzard). Allein die Darstellung der Musterung und des Vietnamkriegs, die zugleich, dank ihrer Universalität, ein Kommentar zur aktuellen politischen Situation sein muss, ist ein deutliches Beispiel für die erfreuliche, detailverliebte Fantasie, die sich nicht in Sentimentalitäten verliert.

Von der Ähnlichkeit Jim Sturgess’ zu Paul McCartney, über den Bus, der an die Magical Mystery Tour erinnert, bis zum Finale (ich sage nur “Dach!”) ist Across the Universe eine einzige Hymne auf das Schaffen der Beatles und gleichzeitig eine Verortung ihrer Kunst in deren angestammter Zeit. Die Geschichte von Jude und Lucy erzählt uns, warum die Musik der Fab Four am Ende eine solche Evolution unterlief.

Etwas mehr zeitgeschichtliche Konsequenz hätte man Julie Taymor am Ende gewünscht, doch wen interessiert’s… “Nothing’s gonna change my world/Nothing’s gonna change my world.”


Ein Ausschnitt aus I want You (She’s so heavy)”:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=C4YztnK2iKQ]


Wie wär’s jetzt mit einem Kinks-Musical?

Der Titel: “Come Dancing”.
Bitte!

Von Löwen und Lämmern (USA 2007)

Erst der wie eh und je genervt brüllende MGM-Löwe, begleitet vom United Artists-Logo, dann der Titel “Von Löwen und Lämmern”, der in einer anderen Zeit auch einen Film von Michael Curtiz oder William Wyler hätte segnen können.

Ungeachtet der aktuellen Thematik wirkt Robert Redfords siebte Regiearbeit in vielerlei Hinsicht altbacken. Das ist nicht notwendigerweise schlecht. In einem Drama, das im wesentlichen von seinen Dialogen lebt, kann eine überdrehte Kameraarbeit à la “24” nur ablenkend wirken. Dennoch wünscht man sich, Redford hätte hinsichtlich seiner Inszenierung mehr gewagt. An den gravierenden Schwächen des Drehbuchs hätte das aber wohl auch nichts geändert.

Auf drei Erzählebenen, die gleichzeitig und in Echtzeit ablaufen, diskutiert Von Löwen und Lämmern” (Lions for Lambs) das außenpolitische Engagement der USA und die Rolle des einzelnen Staatsbürgers in der Ära des US-Interventionismus.
Eine Journalistin (Meryl Streep) interviewt den republikanischen Senator Jasper Irving (Tom Cruise) in Washington.
Ein College-Student (Andrew Garfield) in Kalifornien sitzt in der Sprechstunde seines Profs (Robert himself).
Zwei US-Soldaten (Michael Pena und Derek Luke) harren verletzt auf einem Plateau irgendwo in einem afghanischen Gebirge aus und warten auf ihre Rettung.

Die inszenatorische Verbindung dieser drei Erzählstränge erreicht zwar niemals das Niveau der Filme eines, Alejandro González Inárritu spannend ist der Film allemal. Unverhüllt ist die Kritik an der Politik der (nie offen genannten) Bush-Administration, die durch Senator Irving verkörpert wird.

Hat man die erste Paralysierung durch die ungesund strahlend weißen Zähne des Mr. Cruise erstmal überstanden, so muss man zugeben, dass das Casting des aufstrebenden rebublikanischen Politikers kein völliger Fehlschlag ist. Das schleimig-zynische Saubermann-Charisma steht unserem Lieblingsscientologen sehr gut. Leider hat Tom das Pech, gegen Meryl Streep anzuspielen, die ihn nicht nur an die Wand, sondern wie ein oscarverwöhnter Robocop geradezu durch die Wand hindurch rammt..äh..spielt.

Die Dialoggefechte, die sich Streep erst mit Cruise, dann mit ihrem Vorgesetzten liefert und ihre damit einhergehende Verzweiflung über den Zustand der Medienlandschaft, über den Verfall der Werte ihrer eigenen Profession, bilden die erfolgreichsten Momente des Films. Wenn Streep erscheint, funktioniert Von Löwen und Lämmern.

Die Streep-Episode ist schlichtweg besser konstruiert, als die beiden anderen. Klare Fragen werden hier aufgeworfen: Inwiefern hat die ach so kritische Presse Anteil an den Debakeln im Irak und in Afghanistan? Was weiß der Armani-tragende Politiker in Washington schon von der Realität des Lebens der Soldaten, die er in den Tod schickt? Welche Opfer kann die Außenpolitik in Kauf nehmen um ein unklares, idealistisches Fernziel zu erreichen?

Die relative Offenheit des Films – er verweigert vielfach den eigenen Standpunkt – gerät bei dieser Erzählebene nicht zum Nachteil. Das unlösbare Dilemma der Journalistin, das Gefangensein in einer nach ökonomischen Prinzipien funktionierenden Medienwelt, dessen Folgen ihrem Ehrenkodex keinen Raum geben, dieses Dilemma legt der Film bloß. Hier bringt er nicht nur eine konkrete Kritik an, er zeichnet auch einen glaubwürdigen, vielschichtigen Charakter, der aus dem Leben gegriffen scheint.

Redford als Mentor-Professor dagegen ist eine Idealfigur (besonders für Studenten an Massenuniversitäten), ebenso wie sein hochbegabter, aber resignierter Student. Die beiden diskutieren darüber, ob es sich lohnt, Engagement zu zeigen in einer korrumpierten Welt, deren Ideale verschüttet in den Trümmern der Dörfer des Nahen Ostens liegen.

Die Antwort in diesem dialogschwachen Erzählstrang wird angdeutet, nicht ausformuliert: Reiche Jungs gehen in die Politik, arme in den Krieg?

Die auffälligsten Schwächen des Films offenbaren sich in der Story der beiden Soldaten. Sie haben das Engagement für ihr Land wörtlich genommen und werden folglich als Helden dargestellt. Von Löwen und Lämmern verstrickt sich an dieser Stelle in Widersprüche, schließlich wissen die beiden um die fadenscheinige Argumentation der Regierung. Hätte man in der Opposition gegen den unrechten Krieg nicht mehr bewirken können? Als würde es einen Unterschied machen, wenn man als Fußsoldat im Nirgendwo stirbt.

Besonders in der ersten Hälfte bleibt dieser Strang ein Mittel zur künstlichen Spannungserzeugung, dessen Existenzberechtigung in einem dialoglastigen Drama sich nur schwer erschließen lässt. Sidney Lumet hat es doch auch ohne Maschinengewehre geschafft!

Die Ziellosigkeit dieses Erzählstranges, die Unbestimmtheit in seiner Argumentation weitet sich gegen Ende auf den ganzen Film aus. Man hat das Gefühl, dass es jemand sehr gut gemeint hat, dass jemand nicht nur einseitig eine liberale Message in die Köpfe hämmern wollte.

Man hat das Gefühl, dass jemand die Zuschauer zum Denken anregen wollte. Das würde nur leider um einiges erfolgreicher sein, wenn nicht zwei Drittel des Films ins Leere laufen würden.


PS.: Selten hat mich in den letzten Monaten etwas so genervt, wie das ewige hereinge-c.g.i.-en deutscher Texte in die Szenen dieses Films. Ob Zeitungsüberschriften oder Collegeakten. Eine wacklige deutsche Schrift vereinfacht uns allen das Verständnis, denn für Untertitel sind wir alle zu blöd. Juhu, zurück in die Fünfziger!
PPS.: Hiermit beantrage ich die Anerkennung des Wortes “etwas herein-c.g.i.-en” zum Zwecke der Bereicherung der deutschen Sprachwelt.

Nach 7 Tagen ausgeflittert (USA 2007)

Bedenkt man, dass Ben Stiller einer der komischsten Comedians Amerikas ist und einem gehypten Will Ferrel jederzeit die Schau stehlen könnte, ist seine Rollenwahl doch ziemlich mies. In letzter Zeit konzentriert er sich anscheinend nur noch darauf, “Ben Stiller” in seinen Filmen zu spielen. So auch in “The Heartbreak Kid” von den Farrelly-Brüdern.

Der deutsche Titel soll hier aufgrund seiner grausigen Folter unserer Sprache nur einmal genannt werden: “Nach 7 Tagen ausgeflittert“. Welcher unbezahlte Praktikant war dafür verantwortlich? Gibt es schon eine Haftstrafe für schlechte deutsche Filmtitel? Wenn nicht, sollte sie in Erwägung gezogen werden. Ein Präzedenzfall wäre angebracht…

Zurück zum Film: Die Farrellys haben seit There’s Something About Mary (Verrückt nach Mary) keinen ansehnlichen Film mehr gemacht. Das hat sich auch jetzt nicht geändert. Seit Monaten wundere ich mich über das ungeteilte Lob, dass Knocked Up (Beim ersten Mal) erfahren hat. Nun versteh ich es.

Sieht man The Heartbreak Kid, so fällt zuallererst eine Reihe verpasster Chancen auf. Einem Mann in den frühen Vierzigern wird von allen Seiten geraten, er solle sich endlich eine Frau suchen, heiraten, bla, bla, bla. Anstatt das Thema weiter auszubauen, etwas Realismus oder skurile Nebencharaktere einzubringen (wie in – Überraschung! – Knocked Up), dient das ganze den Farrallys nur als Aufhänger, um den Mann mit einer quasi-Psychopathin zu verheiraten, so dass viele lustige Situationen entstehen und er seine Traumfrau treffen kann. Bis der Mann endlich verheiratet ist, passiert so gut wie gar nichts hinsichtlich der wichtigsten Eigenschaft des Films: Der Komik.

Es folgt die Hochzeit, ein paar Gags um Nasenscheidenwände und andere berauschende Themen und die Ehefrau – die verdächtig an Cameron Diaz erinnert – entpuppt sich als “Psychopatin” mit lauter seltsamen Macken. Hier folgt wieder eine verpasste Chance. Anstatt sich Gedanken darüber zu machen, was man in einer Beziehung an seltsamen Eigenschaften des Partners nun einmal erträgt und was nicht, gehen die Farrallys gleich zur langweilig perfekten Alternative über. Spätestens dann geht’s geradewegs bergab.

All das wird gespickt mit ihrem typischen, diesmal leider kaum zündenden, Fäkalhumor, einem gelangweilten Jerry Stiller und einer seltsam klischeehaften Darstellung von Mexiko, die fast schon wieder ernst gemeint scheint.

Gähn…

Abbitte (GB/F 2007)

Gestern habe ich mir eine kostspielige Preview zu “Atonement” (Abbitte) von Joe Wright angetan. Der Aufwand hat sich jedoch gelohnt. Nur schade, dass man beständig der armen Keira Knightley ein paar fettige Burger und Hähnchenschenkel hinwerfen will, damit sie etwas gegen ihre eingefallenen Wangen unternimmt.

Meine Kritik zum Film gibt’s in der OFDb.

Ich bin noch immer ganz überwältigt.

Erstmal ausatmen gehen…

Sicko (USA 2007)

Das allwissende Sachlexikon des Films aus dem Hause Reclam hat folgendes zum Dokumentarfilm zu sagen:

Dokumentarfilmische Authentizität ist vor allem als ein Rezeptionseffekt, als ein spezifischer Wirklichkeitseindruck zu begreifen, der sich weniger der fotografischen Qualität des Filmbildes an sich als vielmehr konventionalisierten Präsentations- und Diskursstrukturen verdankt.” [2002, S.124]

Michael Moore ist einer der erfolgreichsten Doku-Filmer der letzten Jahre. Er hat einen Oscar gewonnen und auf seinem Kamin steht sogar eine Goldene Palme.
Schaut man sich sein neuestes Werk Sicko an, dann wundert man sich, ob Herr Moore eigentlich eine Doku drehen wollte. Oder eine makabre Komödie. Oder ein menschelndes Drama. Oder einen Propagandafilm für Kuba.

Beginnend mit Bildern des allseits gehassten Präsidenten Bush bewegt sich Moore auf dem bekannten Terrain, dass er mit seinen vorherigen Filmen ähnlich schon beschritten hat.

Nach der rücksichtslosen Wirtschaft (Roger & Me), der rücksichtslosen Waffenindustrie (Bowling for Columbine) und der rücksichtslosen Bush-Administration (Fahrenheit 9/11) stürzt Moore sich nun auf die besonders rücksichtslosen privaten Krankenversicherungen.

Anhand von schockierenden Einzelfällen offenbart Moore die gewissenlose Gewinnmaximierung auf Kosten der Gesundheit der Patienten. So weit so gut (und unterhaltsam). Dass Moores Filme ihre Dramatik durch die Ansammlung makabrer Schocks gewinnen, ist nichts neues. Diese Methode wird er wohl nie ändern.

Dann überquert er die Grenze nach Kanada. Nichts neues? Stimmt, das hat er in Bowling for Columbine auch gemacht (offene Türen überall!). Dann geht er nach Großbritannien. Nach Frankreich. Überall glückliche Menschen mit perfekten Gesundheitssystemen.

Anstatt zu zeigen, WIE die Systeme funktionieren (und ich erwarte hier keine ppt-Präsi, er ist ja nicht Al Gore!), beschränkt er sich auf ein paar Interviews. Hier ein Arzt, dort ein Arzt, da ein Patient… Und so weiter.

Dann schippert er mit ein paar kranken 9/11 -Helfern, die vom Staat betrogen wurden, nach Kuba. Bis dahin ist der Film typisch Moore, vielleicht mit mehr Reisen, als in den Filmen zuvor. Wie immer weiß man nicht recht, ob die Fakten und Schicksale so alle stimmen. Nicht selten fehlt jeder Kontext zu den Bildern, die er zusammenschneidet. Es sollen ja die Affekte des Zuschauers gereizt werden. Das erinnert manchmal sogar an Eisensteins Montage der Attraktionen. Der “Authentizität” ist das leider abträglich.

In Kuba geht Moore einen Schritt zu weit. Die Art und Weise, wie er Bilder von beständig lächelnden kubanischen Ärzten und vor Freude weinenden 9/11-Helfern kombiniert erinnert in seiner Machweise an billiges Werbematerial ominöser Privatkliniken. Was das Ganze so unerträglich macht ist nicht zuletzt, dass Moore unerwähnt lässt, wie er es geschafft hat, in diesem Krankenhaus zu filmen. Ein Behördengang, ein Gespräch mit dem Leiter war dazu garantiert nötig.

Doch nein, uns werden nur die Ergebnisse präsentiert, die wir automatisch in Frage stellen (naja, zumindest mir geht’s so). So bleibt der Film in der Erinnerung v.a. lustig (warum dreht Moore nicht mal eine knallharte Satire? Dann hätte er kein Problem mit der sogenannten Authentizität).

Als Doku scheitert Sicko aber, da seine “Präsentations- und Diskursstrukturen” am Ende keinen zweifelsfreien “Wirklichkeitseindruck” vermitteln.

Das folgende hat das Sachlexikon zum Propagandafilm zu sagen:

“Propaganda hat das Ziel, Einstellungen, Verhaltens- und Handlungsweisen zu verändern. Im Gegensatz zur wertneutralen Information oder Werbung, die eine Produktüberprüfung erlaubt, bedient sich die Propaganda irrationaler Gefühlsargumente.” [S. 478]