Als Indiana Jones seine Abenteuer dank lebendig gewordener Geschichte erlebte, da wollte jeder, der auch nur im Stande war, das Wort auszusprechen, Archäologe werden. Einen Schritt weiter geht Steven Spielberg in “Jurassic Park”, der ultimativen Blockbuster-Zelebrierung des Nerds. Ein Paläontologe, ein Chaostheoretiker, eine Paläobotanikerin – drei Doktortitel künden vom Heldentum. Die beiden Kinder: ein besserwisserischer Dino-Fan und eine angehende Hackerin.
Außenseiter als Abenteurer. Dabei verleiht Wissen hier nicht primär Macht, sondern Verantwortung. Bei aller Kritik, die in den folgenden Minuten auf den Träumer John Hammond einprasseln wird, weiß Spielberg vor dem Grauen die Erhabenheit des Wunders zu verbildlichen. Statt mühsam ausgegrabenen Knochen und vagen Vorstellungen, atmendes, lebendiges Fleisch und Blut. Im Angesicht der mampfenden Urzeit ist der Mensch wirklich nicht mehr als ein Wimpernschlag der Geschichte.
Frame: Jurassic Park (USA 1993); Regie: Steven Spielberg